Wer nach dem Support-Ende von Windows 10 auf die nächste Version umsteigen möchte, sollte die Windows 11 Systemanforderungen genau kennen. Nur so lässt sich prüfen, ob der eigene PC geeignet ist, und mögliche Probleme lassen sich frühzeitig vermeiden. In diesem Beitrag zeigen wir Dir alle relevanten Komponenten – von Prozessor und RAM über TPM und Secure Boot bis hin zu Display und Speicherplatz – und geben praxisnahe Tipps, was Du tun kannst, wenn einzelne Teile nicht kompatibel sind. So bist Du optimal vorbereitet für einen reibungslosen Umstieg auf Windows 11.
Windows 11 Systemanforderungen: Alle Anforderungen im Überblick
Damit Du Dein Upgrade auf Windows 11 optimal vorbereiten kannst, haben wir alle wichtigen Komponenten, die Mindestanforderungen sowie praxisnahe Lösungsmöglichkeiten bei Inkompatibilitäten in einer Übersicht zusammengestellt.
So siehst Du auf einen Blick, welche Hardware und Einstellungen kritisch sind und wie Du bei Problemen vorgehen kannst – vom Prozessor bis zum Microsoft-Konto.
Komponente | Mindestanforderung | Prüfen | Lösungsmöglichkeiten bei Problemen |
---|---|---|---|
Prozessor/CPU | 1 GHz oder schneller, 2+ Kerne, auf genehmigter Liste | PC-Integritätsprüfung, Task-Manager, Vergleich mit Microsoft-Liste | Desktop: CPU austauschen, BIOS-Update beachten. Laptop: neues Gerät oder Windows 10 mit ESU nutzen |
RAM | ≥ 4 GB | Task-Manager / Systeminfo | Desktop: RAM nachrüsten. Laptop: prüfen, ob RAM erweiterbar. Alternativ Windows 10 weiter nutzen |
Speicher | ≥ 64 GB | Einstellungen → System → Speicher | Desktop: HDD/SSD tauschen oder erweitern. Laptop: ggf. externes Laufwerk. Alte Dateien löschen |
Systemfirmware | UEFI & Secure Boot | msinfo32 → BIOS-Modus & Secure Boot State | BIOS/UEFI-Update, Secure Boot aktivieren, sonst Windows 10 mit ESU nutzen |
TPM | TPM 2.0 | tpm.msc | Aktivieren im BIOS/UEFI. Desktop: TPM-Modul nachrüsten. Laptop: ggf. neues Gerät oder Windows 10 mit ESU nutzen |
Grafikkarte | DirectX 12, WDDM 2.0-Treiber | Geräte-Manager, dxdiag | Treiber aktualisieren, Desktop: GPU austauschen, Laptop: ggf. externe GPU, externen Monitor nutzen |
Display | HD (720p), > 9 Zoll diagonal, 8-Bit pro Farbkanal | Bildschirmauflösung prüfen | Externen Monitor anschliessen oder neues Gerät |
Internet & Microsoft-Konto | Internetverbindung & Microsoft-Konto (für Home) | Verbindung testen, Konto prüfen | LAN/WLAN prüfen, Konto erstellen oder Windows 11 Pro mit lokalem Konto nutzen |
Windows-Version | Windows 10 Version 2004 oder höher | Einstellungen → System → Info | Updates über Windows Update installieren, sonst Windows 10 mit ESU nutzen |
Detailliertere Informationen zu den einzelnen Komponenten und den Umgang mit Problemen erhältst du in den weiteren Kapiteln.
Windows 11 Systemanforderungen: Prozessor/CPU
Die CPU (Central Processing Unit, Prozessor) ist das Herzstück Deines PCs und eine der entscheidenden Komponenten für die Kompatibilität mit Windows 11. Microsoft verlangt mindestens einen 1 GHz Prozessor mit zwei oder mehr Kernen, der auf der offiziellen Liste genehmigter CPUs steht.
Die Taktfrequenz und Kernanzahl sind entscheidend, da sie die Performance und die Fähigkeit Deines Systems bestimmen, Windows 11 stabil auszuführen.
Ob Dein Prozessor mit Windows 11 kompatibel ist, kannst du anhand der PC-Integritätsprüfung von Microsoft überprüfen.
Was tun, wenn der Prozessor nicht unterstützt wird?
Upgrade-Möglichkeiten für Desktop-PCs
- Viele Desktop-Mainboards erlauben den Austausch des Prozessors.
- Prüfe zunächst: Welcher CPU-Sockel ist auf Deinem Mainboard verbaut? (z. B. LGA1200, AM4).
- Herstellerwebseite des Mainboards: Suche dort nach „CPU-Kompatibilitätsliste“ oder „CPU Support List“. Dort siehst Du, welche CPUs offiziell unterstützt werden, inklusive BIOS-Versionen.
- Wenn Dein Mainboard einen leistungsfähigeren, Windows-11-kompatiblen Prozessor unterstützt, kannst Du die CPU austauschen.
- Achtung: BIOS-Update kann nötig sein, sonst erkennt das System die neue CPU nicht.
Besonderheiten bei Laptops
In den meisten Laptops ist die CPU fest verlötet → Austausch nicht möglich. Lösung: Upgrade auf ein kompatibles Gerät oder Nutzung von Windows 10 mit ESU-Sicherheitsupdates bis Oktober 2026.
Alternative Wege, wenn kein Upgrade möglich ist
- Bei Desktops ohne kompatible CPU: Neuanschaffung eines PCs oder Motherboards mit unterstütztem Prozessor.
- Prüfe ggf. gebrauchte, kompatible Geräte, um Kosten zu sparen.
- Für alle Geräte gilt: Mit ESU (Extended Security Updates) bleibt Dein Windows 10 weiterhin sicher, bis ein Upgrade möglich ist.
Windows 11 Systemanforderungen: Arbeitsspeicher (RAM)
Der Arbeitsspeicher (RAM) ist entscheidend für die Leistung Deines PCs und ein wichtiger Bestandteil der Windows-11-Systemanforderungen. Microsoft verlangt mindestens 4 GB RAM, um Windows 11 ausführen zu können.
Mehr RAM sorgt für flüssigeres Arbeiten, besonders bei mehreren gleichzeitig geöffneten Programmen.
Wie viel Arbeitsspeicher dein Computer hat, überprüfst du, indem du den Task-Manager öffnest, dort zu „Leistung“ und dann zu „Arbeitsspeicher“ navigierst. Du findest den Eintrag ebenso über die Einstellungen – System – Info.
Was tun, wenn der Arbeitsspeicher nicht ausreicht?
Desktop-PC: RAM aufrüsten
- Viele Desktop-PCs haben leere RAM-Slots. Prüfe das Handbuch oder die Herstellerwebseite Deines Mainboards, um zu sehen, welche RAM-Typen (DDR4, DDR5), Geschwindigkeiten und maximal unterstützten Grössen kompatibel sind.
- Kompatible Module kaufen und in die freien Slots einsetzen.
- Nach Einbau RAM über BIOS und Windows prüfen, ob alles korrekt erkannt wird.
Laptop: RAM erweitern
- Bei vielen Laptops ist der RAM aufrüstbar, bei manchen Geräten fest verlötet. Handbuch oder Herstellerseite konsultieren, um die maximal unterstützte RAM-Grösse und das Upgrade-Verfahren zu erfahren.
- Module bei Bedarf selbst tauschen oder durch autorisierten Service upgraden lassen.
Alternative Wege bei limitiertem RAM
- Wenn kein Upgrade möglich ist: Windows 10 so lange wie möglich weiterhin nutzen, ggf. Hintergrundprogramme schliessen und Systemressourcen schonen.
- Für Windows 11: Ein neuer, kompatibler PC mit ausreichend RAM kann langfristig sinnvoll sein.
- Prüfe ausserdem die Nutzung von Pagefile/virtuellem Speicher, um kurzfristig die Leistung etwas zu verbessern.
Windows 11 Systemanforderungen: Speicherplatz
Windows 11 benötigt mindestens 64 GB Speicherplatz auf der Festplatte oder SSD. Dieser Platz wird für das Betriebssystem selbst, Updates und temporäre Dateien benötigt. Ausreichender Speicher ist entscheidend für ein stabiles und flüssiges System.
Was tun, wenn der Speicherplatz nicht ausreicht?
Bevor du den Speicherplatz durch Hardware-Komponenten erweiterst, prüfe, ob du den aktuellen Speicher ein wenig aufräumen kannst. Dazu kannst du – temporäre Dateien löschen – nicht benötigte Programme deinstallieren – Datenfresser auf externe Speichermedien oder in Clouds auslagern – Windows-Backups löschen.
Ausserdem macht es Sinn, etwas mehr als die benötigten 64 GB zur Verfügung zu haben – als Puffer für temporäre Windows-Dateien oder Updates.
Desktop-PC: Speicher erweitern
- Bei Festplatten: Upgrade auf eine grössere HDD möglich.
- Bei SSDs: Austausch gegen eine grössere SSD oder zusätzliche SSD einbauen.
- Nach Einbau Speicher über BIOS und Windows prüfen, ob alles korrekt erkannt wird.
Laptop: Speicher erweitern
Einige Laptops erlauben Austausch oder Erweiterung der SSD/HDD. Prüfe das Handbuch oder die Herstellerwebseite.
Bei fest verbauten SSDs bleibt als Option nur ein externes Laufwerk oder ein neues, kompatibles Gerät.
Windows 11 Systemanforderungen: Systemfirmware (UEFI & Secure Boot)
Windows 11 verlangt ein UEFI-System mit aktiviertem Secure Boot.
UEFI ist eine moderne Version des BIOS, die unter anderem schnellere Bootzeiten und erweiterte Sicherheitsfunktionen ermöglicht. Secure Boot sorgt dafür, dass beim Systemstart nur vertrauenswürdige Software geladen wird, was Manipulationen durch Malware verhindert.
So überprüfst du die UEFI & Secure Boot:
Drücke Windows-Taste + R → msinfo32 → „BIOS-Modus“ prüfen.
Wird „UEFI“ angezeigt, ist alles in Ordnung; „Legacy“ bedeutet, dass ein Upgrade auf Windows 11 so nicht möglich ist.
Im gleichen Fenster unter „Secure Boot State“ prüfen: „Ein“ = aktiv, „Aus“ = deaktiviert.
UEFI aktivieren
- Falls Dein PC im Legacy-BIOS-Modus läuft, prüfen, ob ein UEFI-Update / BIOS-Update vom Hersteller verfügbar ist.
- Bei einigen Mainboards kann ein Wechsel zu UEFI durch Update oder Umstellung in den BIOS/UEFI-Einstellungen erfolgen.
- Vorsicht: BIOS/UEFI-Update ist heikel – nur nach Herstelleranweisungen durchführen und vorher Backup wichtiger Daten machen.
Secure Boot aktivieren
- Starte den PC ins BIOS/UEFI (meist F2, F10, DEL beim Booten).
- Unter „Boot“ oder „Security“ die Option Secure Boot auf „Enabled“ setzen.
- Speichern, neu starten, erneut PC-Integritätsprüfung durchführen.
Wenn kein UEFI vorhanden ist oder der Secure Boot nicht aktivierbar, bedeutet das leider, dass ein Upgrade auf Windows 11 nicht möglich ist.
Windows 11 Systemanforderungen: TPM
Windows 11 erfordert ein TPM 2.0 auf Deinem Gerät.
TPM ist ein kleiner Sicherheitschip auf dem Mainboard, der sensible Daten wie Verschlüsselungsschlüssel sicher speichert. Er schützt das System unter anderem vor Manipulationen und ermöglicht Funktionen wie BitLocker.
TPM prüfen: Drücke Windows-Taste + R → tpm.msc. Im Fenster siehst Du: TPM verfügbar, TPM-Version (muss 2.0 sein) und Status (aktiviert oder nicht).
TPM aktivieren
- Manche Mainboards haben TPM vorhanden, aber deaktiviert.
- Starte ins BIOS/UEFI → suche nach TPM, PTT (Intel Platform Trust Technology) oder fTPM (AMD) → auf „Enabled“ setzen.
- Speichern, neu starten und erneut prüfen.
TPM nachrüsten (nur bei Desktop-PCs möglich)
- Einige Desktop-Mainboards erlauben TPM-Modul nachzurüsten, besonders bei älteren Geräten.
- Prüfe die Herstellerseite auf ein kompatibles TPM-Modul für Dein Mainboard.
- Modul einsetzen, aktivieren und prüfen.
Wenn TPM 2.0 nicht aktiviert oder verfügbar ist, gibt es leider keine offiziellen Workarounds. Windows 11 lässt sich offiziell nur auf TPM 2.0-Geräten installieren.
Windows 11 Systemanforderungen: Grafikkarte & Display
Windows 11 benötigt eine Grafikkarte, die DirectX 12 oder höher unterstützt, sowie WDDM 2.0-Treiber. Ausserdem ist ein High-Definition-Display (720p) mit mehr als 9 Zoll Diagonale erforderlich.
Diese Anforderungen sorgen dafür, dass das System grafisch flüssig läuft und die Benutzeroberfläche korrekt dargestellt wird.
Grafikkarte prüfen und Treiber aktualisieren
- Öffne Geräte-Manager → Grafikkarten, um Modell und Treiberversion zu prüfen.
- Alternativ: DirectX-Diagnosetool starten (Windows-Taste + R → dxdiag).
- Prüfe, ob DirectX 12 und WDDM 2.0 unterstützt werden.
- Lade aktuelle Treiber von der Webseite des GPU-Herstellers (NVIDIA, AMD, Intel) herunter. Ein Treiberupdate kann nämlich oft Upgrade-Probleme beheben.
Grafikkarte austauschen, Laptop-Lösungen & Display prüfen
- Bei Desktops ist i.d.R. ein Upgrade auf eine kompatible Grafikkarte möglich. Prüfe vor dem Kauf unbedingt die Stromversorgung und Gehäusegrösse.
- Laptops hingegen haben oft fest verbaute GPUs, weshalb ein Austausch hier dann nicht möglich ist. In dem Fall kannst du prüfen, ob externe GPU-Lösungen unterstützt werden.
- Display prüfen und ggf. anpassen: Bildschirmauflösung auf min. 720p einstellen. Falls das interne Display zu klein (<9 Zoll) ist, externen Monitor anschliessen.
Falls Grafikkarte oder Display nicht mit den Windows 11 Systemanforderungen kompatibel sind, ist ein Upgrade nicht möglich.
Windows 11 Systemanforderungen: Internet & Microsoft-Konto
Für Windows 11 sind eine aktive Internetverbindung sowie ein Microsoft-Konto erforderlich – zumindest für die Erstkonfiguration von Windows 11 Home.
Diese Voraussetzungen dienen unter anderem der Synchronisation von Einstellungen, Sicherheitsfunktionen und Updates.
Schritte zur Überprüfung von Internetverbindung und aktiviertem Microsoft-Konto:
- Stelle sicher, dass Dein Gerät über LAN oder WLAN mit dem Internet verbunden ist.
- Führe bei Bedarf einen Netzwerk-Check oder Geschwindigkeitstest durch, um spätere Verbindungsprobleme auszuschliessen.
- Überprüfe, ob du Zugriff auf dein bestehendes Microsoft-Konto hast. Falls du noch kein Microsoft-Konto hast, kannst du kostenlos eines auf https://account.microsoft.com erstellen. (Das vorhandene Konto musst du nämlich während der Installation von Windows 11 eingeben und verknüpfen).
Umgang mit Problemen bei Internet oder MS-Konto
- Bei Windows 11 Pro ist während der Einrichtung die Erstellung eines lokalen Kontos möglich. Das lokale Konto kann später mit einem Microsoft-Konto verknüpft werden.
- Bei Internetproblemen: Upgrade über Windows 10 ISO-Datei und temporäre Internetverbindung durchführen.
- Für Windows 11 Home ohne Microsoft-Konto kann die Einrichtung blockiert werden, dann ist ggf. ein Upgrade auf Pro erforderlich.
Windows 11 Systemanforderungen: Windows-Version
Damit das Upgrade auf Windows 11 funktioniert, muss Dein Gerät Windows 10 Version 2004 oder höher ausführen. Nur so können die Updates über Windows Update installiert werden.
Deine aktuelle Windows-Version überprüfst du, indem du Einstellungen → System → Info öffnest und unter „Windows-Spezifikationen“ nach der Versionsnummer schaust.
Ist deine Version niedriger als 2004, installiere alle verfügbaren Updates über Einstellungen → Update & Sicherheit → Windows Update.
Für Geräte, die kein Update auf Version 2004 oder höher erhalten, bleibt nur die Nutzung von Windows 10 mit ESU oder die Anschaffung eines neuen, kompatiblen Geräts.