Wer Social Media professionell nutzt, kommt an einer sauberen Meta Content Analyse nicht vorbei. Die Meta Business Suite liefert im Reiter Content eine Vielzahl an Kennzahlen, die zeigen, wie gut einzelne Beiträge, Reels oder Kampagnen performen. Damit diese Daten ihren tatsächlichen Wert entfalten, müssen sie korrekt interpretiert werden. Viele Begriffe wirken auf den ersten Blick ähnlich, andere sind nicht selbsterklärend – genau hier setzt dieser Leitfaden an. Im Folgenden erhältst du eine umfassende Übersicht über die wichtigsten Kennzahlen sowie eine klare Einordnung, welche davon für welche Ziele besonders relevant sind.
Meta Content Analyse: Alle Kennzahlen im Reiter „Content“ erklärt
Titel
Zeigt die erste Zeile oder den Namen des Beitrags sowie ein Vorschaubild.
Hilft dir, Inhalte schneller zu identifizieren, ohne jedes Element einzeln öffnen zu müssen.
Direkt daneben hast du auch die Möglichkeit, einen ausgewählten Beitrag nachträglich zu bewerben (Button „Bewerben“) und über den Button mit den drei Punkten kannst du
- den Beitrag verwalten
- den Beitrag erneut in deiner Story teilen („In Story resharen“)
- die Beitrags-ID kopieren
Veröffentlicht am
Wahrscheinlich selbsterklärend – hier steht das Datum inklusive der Uhrzeit, wann der Post ausgerollt wurde.
Bei Inhalten, die gut performen, ist es wichtig, hier immer mal wieder reinzuschauen – denn so findest du heraus, zu welchem Zeitpunkt deine Inhalte bei deiner Zielgruppe am besten funktionieren.
In unserem Beitrag Time to post! Die effektivsten Social Media Zeiten erhältst du Tipps für eine erfolgreiche zeitliche Planung von Social Media Posts.
Status (beworben/nicht beworben)
Zeigt (mit einem Raketen-Symbol) an, ob der Beitrag in irgendeiner Form beworben wurde.
Die Spalte ist vor allem hilfreich, wenn du rückblickend erkennen möchtest, ob einzelne Inhalte durch Ads unterstützt wurden oder rein organisch liefen.
Reichweite
Anzahl der einzelnen Personen, die den Inhalt gesehen haben. Ein Kernindikator dafür, wie stark Meta deinen Post ausspielt.
Aufrufe
Gesamtanzahl aller Ansichten, inklusive Mehrfachaufrufen derselben Person.
Besonders bei Reels relevant, da Wiederholungen ein positives Signal für Meta sind.
Follower
Zeigt, wie viele Personen durch diesen spezifischen Inhalt neu als Follower hinzugekommen sind. Eine der härtesten Indikatoren für Relevanz und Zielgruppentreffer.
Interaktionen
Sammelbegriff für alle aktiven Handlungen rund um deinen Beitrag: Reaktionen, Kommentare, Shares, Klicks. Ein zentraler Wert für den Algorithmus.
Gefällt-mir-Angaben und Reaktionen
Umfasst alle Meta-Reaktionen (Like, Herz, Wow, Wütend etc.). Gut geeignet, um die Grundstimmung gegenüber dem Content einzuschätzen.
Kommentare
Die Anzahl der Antworten unter dem Beitrag. Kommentare gelten als besonders wertvolle Form der Interaktion und liefern oft qualitativen Input.
Geteilt
Zeigt, wie oft ein Beitrag in anderen Profilen, Seiten oder über Stories geteilt wurde. Shares haben einen sehr hohen Algorithmus-Wert und stehen für starke Relevanz.
Gespeichert
Gibt an, wie viele Nutzer den Beitrag abgespeichert haben. Eine der wichtigsten Metriken überhaupt – sie signalisiert echten Nutzwert.
Link-Klicks
Zeigt, wie viele Personen einem Link im Beitrag gefolgt sind. Besonders für Unternehmen zentral, da hier Traffic, Conversion-Potential und Nutzerintention sichtbar werden.
Wiedergabedauer (Reels)
Die Summe der insgesamt angesehenen Sekunden/Minuten. Ein Signal dafür, wie fesselnd das Reel ist.
Durchschnittliche Videowiedergabedauer (Reels)
Zeigt, wie lange ein Reel im Durchschnitt angesehen wurde. Besonders wichtig für die Relevanz im Algorithmus: je länger, desto besser.
Ungefähre Einnahmen aus In-Stream Ads
Nur sichtbar, wenn dein Account monetarisiert ist. Hilft einzuschätzen, wie sich Content finanziell rentiert bzw. refinanziert – in der Praxis eher Creator-relevant.
Meta Content Analyse: Was ist die wichtigste Kennzahl?
Es gibt nicht die eine perfekte Kennzahl – entscheidend ist das Ziel. Dennoch lassen sich klare Tendenzen ableiten:
Für Markenaufbau:
- Reichweite
- Interaktionen
- Follower-Zuwachs
Diese Werte zeigen, wie gut du neue Personen erreichst und bindest.
Für Performance und Traffic: Link-Klicks. Gerade im Business-Kontext oft die wichtigste KPI.
Für die Content-Qualität (subjektive + algorithmische Bewertung):
- Gespeichert
- Geteilt
- Durchschnittliche Wiedergabedauer (Reels)
Das sind echte Qualitätssignale, weil Nutzer bewusst aktiv werden. Meine Einschätzung: Die wertvollste Kennzahl für eine qualitative Meta Content Analyse ist „Gespeichert“. Keine andere zeigt so klar, dass ein Beitrag echten Nutzwert hat.
Meta Content Analyse: Checkliste über die wichtigsten Schritte
Diese kompakte Checkliste unterstützt Kund*innen dabei, Posts und Reels in der Meta Business Suite effizient zu analysieren und datenbasiert zu optimieren.
1. Grundlagen prüfen
- Beitragstitel korrekt zuordnen
- Veröffentlichungsdatum / Uhrzeit beachten
- Organisch oder beworben? (Status prüfen)
2. Reichweite & Sichtbarkeit bewerten
- Reichweite pro Beitrag merken/speichern
- Aufrufe vs. Reichweite vergleichen
- Starke oder schwache Abweichungen hinterfragen (z. B. Thema, Timing)
3. Engagement messen
- Anzahl Interaktionen erfassen
- Reaktionen (Likes/Herzen/Wow etc.) separat betrachten
- Kommentare lesen und qualitativ auswerten
- Shares analysieren (sehr hoher Algorithmus-Wert)
- Speicherungen prüfen – wichtige Qualitätskennzahl
- Link-Klicks auswerten (entscheidend für Traffic & Conversions)
4. Video-Performance bei Reels
- Wiedergabedauer prüfen
- Durchschnittliche Videowiedergabedauer vergleichen
- Hook-Stärke anhand der ersten 3 Sekunden bewerten
- Abfallkurven (falls vorhanden) interpretieren
5. Zielorientierte Bewertung
Priorisiere Kennzahlen abhängig vom Ziel:
- Markenaufbau: Reichweite, Interaktionen, neue Follower
- Traffic/Conversion: Link-Klicks
- Content-Qualität: Shares, Saves, Videodauer
6. Learnings festhalten
- Erfolgreiche Themen und Formate erfassen und speichern
- Optimierungspotenzial identifizieren (z. B. CTA, Text, Bildsprache)
- Veröffentlichungstage/-zeiten dokumentieren
- Wiederkehrende Muster erkennen (z. B. bestimmte Themen performen konstant besser)
7. Massnahmen ableiten
- Themen-Cluster stärken, die überdurchschnittlich gut laufen
- Inhalte mit vielen Saves vertiefen (z.B. Storys daraus auf- und ausbauen)
- Inhalte mit wenig Engagement überarbeiten
- Erkenntnisse für die Redaktionsplanung nutzen
FAQ zur Meta Content Analyse
Welche Kennzahlen bei der Meta Content Analyse sind nur für Facebook und welche nur für Instagram relevant?
Facebook zeigt vor allem Link-Klicks, klassische Shares und Einnahmen aus In-Stream Ads an. Instagram liefert dagegen spezifische Werte für Reels sowie Story-Shares. Die meisten anderen Kennzahlen werden plattformübergreifend angezeigt.
Was ist der Unterschied zwischen Interaktionen und Reaktionen?
Reaktionen = Likes, Herzen, Wows usw. Interaktionen = Reaktionen plus Kommentare, Shares, Klicks und andere aktive Handlungen.
Warum unterscheiden sich Reichweite und Aufrufe?
Reichweite misst einzelne Personen. Aufrufe messen Sichtkontakte – inklusive Mehrfachansichten der gleichen Person.
Wie erkenne ich, ob ein Beitrag wirklich gut performt?
Besonders starke Indikatoren sind hohe Anzahl Speicherungen, viele Shares, hohe durchschnittliche Wiedergabedauer bei Reels. Likes allein haben deutlich an Bedeutung verloren.
Warum zeigt ein Beitrag viele Aufrufe, aber wenig Engagement?
Inhalt zieht Aufmerksamkeit an, aber überzeugt nicht zur aktiven Beteiligung. Das kann am Thema, am Call-to-Action oder an der Erwartungshaltung des Publikums liegen.
Welchen Einfluss hat der Veröffentlichungszeitpunkt?
Einen grossen: Meta bevorzugt Inhalte, die kurz nach Veröffentlichung Interaktionen erhalten. Unvorteilhafte Zeitpunkte können die Reichweite massiv drosseln.
Weshalb sind Link-Klicks für Unternehmen oft die wichtigste KPI?
Weil sie direktes Verhalten zeigen: Webtraffic, Leads, Verkäufe, Kontaktaufnahmen. Kein anderer Wert ist so einfach einem Businessziel zuzuordnen.