Corona App Schweiz: Kantone finden keinen gemeinsamen Nenner

Corona App Schweiz

Um die Ausbreitung des Corona-Virus nachverfolgen zu können, muss dringend die entsprechende App her. Während andere Länder bereits längst über passende Eigenentwicklungen verfügen, hängt die Schweiz scheinbar hinterher. Die Ursache dafür ist bestehende Uneinigkeit in den einzelnen Kantonen. Wir gehen den Unstimmigkeiten einmal näher auf den Grund.

Der Sinn der App

Die Idee ist eigentlich von Anfang an klar. Zum einen soll die neue Corona App die Infektionszahlen erfassen. Das funktioniert anhand einer Datenbank, in der nach Möglichkeit alle bestätigten Fälle anonymisiert – also ohne jegliche Patienten- oder Personendaten – gesammelt werden. Wer die App installiert, erhält Zugriff auf die Statistik im eigenen Land.

Besagte App muss allerdings noch weit mehr können. In diesem anderen Beitrag haben wir uns genauer mit der Funktionalität des Trackings und dem Entwicklungsstatus in den jeweiligen Ländern beschäftigt. Da wurde leider schon deutlich, dass die App in diversen Regionen mehr oder weniger floppte.

Über die hinterlegte Tracking-Methode ermittelt die Corona App den Standort des Nutzers und gleicht diesen mit der Datenbank ab. Anhand der Informationen und Statistiken aus der betroffenen Region soll zusätzlich eine Art “Warnmeldung” entstehen, sofern der User sich in eine Gefahrenzone begibt. Auch der Sinn hinter dieser Warnung ist halbwegs klar: Menschen sollen sich gemäss der gesetzlichen Einschränkungen nicht mehr zu grossen Ansammlungen begeben. Eine gezielte Warnung auf dem Handy könnte zudem die nötige Sensibilisierung liefern. Erfahrungsgemäss wäre eine vorsichtigere sowie rücksichtsvolle Herangehensweise im Umgang mit dem Virus die – gewünschte – Folge.

Uneinigkeit über Corona App innerhalb Schweizer Kantone

Viele fragen sich jetzt vielleicht: Wo genau liegt das Problem? Schliesslich haben wir sogar schon eine eigene “Covid-19 Taskforce“. Die Leiter mahnten nun kürzlich die Kantone zum entscheidenden Handeln.

Laut Matthias Egger, Präsident der Taskforce, gestaltet sich die Entwicklung der Corona App in der Schweiz als sehr schwierig. Seiner Aussage gegenüber der Neuen Zürcher Zeitung nach erschwert das föderale System der Schweiz eine einheitliche Datenerfassung. Und genau die wäre für eine funktionierende App unabdingbar.

Noch dazu spricht er im Zusammenhang mit dem BAG – das Bundesamt für Gesundheit – von mangelndem Fortschritt in der Digitalisierung. Durch die fehlende Einheit und Rückstand in der Digitalisierung ist ein dynamischer Datenaustausch unter den Kantonen nahezu unmöglich.

BAG trat direkt an die Kantone heran

Leider half auch ein Aufruf vonseiten des BAG gegenüber den Schweizer Kantonen nicht. Bereits Anfang Mai 2020 wurden Unstimmigkeiten über die Corona App laut. Zürich will mit gutem Beispiel vorangehen und hat offenbar bereits eine Eigenlösung parat. Allerdings setzt sich der Kanton zusätzlich aktiv dafür ein, dass ein landesweit einheitliches App-System kommt.

Basel bietet währenddessen bereits seine eigenentwickelte Corona App an. Der Leiter des Bündner Gesundheitsamt bestätigte, dass die App in Graubünden bereits im Einsatz ist. Luzern setzt derweil auf eine Open-Source Software namens Sormas, die wohl in Eigenregie erweitert wurde. Aargau stützte sich für die Corona App auf einen externen Dienstleister. Angeblich sind dort auch schon Anfragen anderer Kantone eingegangen.

Schuld-Suche in der Schweiz bei der Corona App

Während das BGA auf die einzelnen Kantone verweist, kommen die Schuldzuweisungen wie ein Bumerang dorthin zurück. So wurde wohl vielerorts moniert, dass der bis dato langsame Datenaustausch nur daran liegt, dass die Anweisungen des BGA unklar seien. Auch regulatorische Vorschriften erschweren den Datentransfer. Es sind offenbar weder konkrete Vorgaben noch eine genaue Prozessbeschreibung vorhanden.

Ein weiterer Grund, aus dem ein übergreifendes Release der Corona App in der Schweiz immer noch nicht erfolgt, ist wohl auch, dass nicht alle Kantone zwangsläufig über die gleichen Kapazitäten verfügen. Der CEO des oben genannten externen Dienstleisters ist der Meinung, dass längst alle nötigen technischen Schnittstellen in der Schweiz vorhanden sind. Das Reporting, also die Berichterstattung untereinander, sei allerdings stark ausbaufähig. Er empfiehlt, dass endlich alle Beteiligten an einem Strang ziehen, sich zusammensetzen und einen konkreten Plan ausarbeiten.

Obwohl das Wort “einsam” in “gemeinsam” steckt, unterstützen wir diesen Appell: Wenn wir eine effiziente App-Lösung zur Überwachung und Eindämmung des Corona-Virus wollen, müssen die Schweizer Kantone künftig besser zusammenarbeiten!

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