Die ChatGPT Erinnerungen ermöglichen es, mit dem Chatbot nicht nur einzelne zusammenhanglose Konversationen zu führen, sondern langfristig auf gemeinsam aufgebautes Wissen zurückzugreifen. Das verändert die Arbeitsweise mit dem Tool grundlegend – insbesondere für alle, die ChatGPT strategisch in ihren Arbeitsalltag integrieren wollen. Doch wie merkt sich ChatGPT überhaupt Dinge – und woran entscheidet es, was wichtig ist? Und wie kann man diese Informationen gezielt für Content-Management, Planung oder persönliche Workflows nutzen?
Was sind ChatGPT Erinnerungen überhaupt?
Die Erinnerungsfunktion von ChatGPT erlaubt es dem KI-Tool, sich bestimmte Informationen zu merken – unabhängig davon, in welchem Chat du dich gerade befindest. Damit wird ChatGPT von einem reaktiven Dialogpartner zu einem persönlich lernenden Assistenten, der dich über längere Zeiträume hinweg begleitet.
Die technische Funktionsweise
ChatGPT basiert auf einem sogenannten Sprachmodell (Large Language Model), das normalerweise nur auf Informationen reagiert, die innerhalb einer laufenden Unterhaltung zur Verfügung stehen. Mit aktivierten ChatGPT Erinnerungen speichert das Tool jedoch bestimmte Angaben dauerhaft – zum Beispiel deinen Namen, dein Unternehmen, bevorzugte Schreibweisen oder den thematischen Kontext deiner Arbeit.
Was wird in den ChatGPT Erinnerungen gespeichert?
Gespeichert werden grundsätzlich nur dauerhaft relevante Informationen, die dir den Umgang mit dem Tool erleichtern sollen. Dazu gehören zum Beispiel:
- dein Vorname oder dein Beruf (wenn du ihn nennst),
- bevorzugte Sprache oder Schreibweise (z. B. Schweizer Rechtschreibung),
- inhaltlicher Fokus deiner Arbeit (z. B. Betreiben einer Webseite oder eines Webshops, Content-Marketing etc.),
- Vorlieben im Schreibstil oder in der Ansprache (duzen vs. siezen).
Nicht gespeichert werden hingegen:
- tagesaktuelle Informationen,
- beliebige Aussagen ohne langfristigen Bezug,
- Angaben, die nur im jeweiligen Chat relevant sind.
💡 Wichtig: Du kannst ChatGPT nicht „anweisen“, sich etwas zu merken. Es entscheidet selbst, ob eine Information speicherwürdig ist.
Wo finde ich die gespeicherten ChatGPT Erinnerungen?
Deine aktiven Erinnerungen kannst du direkt in den Einstellungen von ChatGPT verwalten:
Klick auf Profilbild-Button rechts oben > Einstellungen > Personalisierung > Erinnerungen
Dort siehst du alle aktuell gespeicherten Inhalte, kannst sie einzeln bearbeiten oder komplett löschen. Du kannst die Erinnerungsfunktion auch ganz deaktivieren, wenn du das Tool lieber ohne Langzeitgedächtnis benutzen möchtest. Hierfür ziehst du den Schieber einfach bei “Gespeicherte Erinnerungen berücksichtigen” entweder nach links (deaktiviert) oder rechts (aktiviert).
Kann ich ChatGPT im Chat anweisen, dass es sich etwas merken soll?
Nein, zumindest nicht direkt. Die Erinnerungsfunktion von ChatGPT funktioniert nicht wie ein klassischer Notizzettel oder ein Befehlssystem. Du kannst dem KI-Tool also nicht einfach sagen: „Merk dir das!“ – und erwarten, dass es dauerhaft gespeichert wird. Stattdessen entscheidet ChatGPT selbst, ob eine Information speicherwürdig erscheint.
💡 So kannst du es aber beeinflussen
Auch wenn du keine direkte Kontrolle über das Speichern hast, kannst du durch klare und strukturierte Aussagen die Wahrscheinlichkeit erhöhen, dass ChatGPT eine Erinnerung anlegt. Hier ein paar bewährte Tipps:
- Formuliere wichtige Informationen konkret und eindeutig. Statt: “Ich schreibe heute einen Text über…” → Besser: „Ich arbeite als Content Managerin für eine Webagentur und erstelle regelmässig SEO-optimierte Blogartikel für Kunden aus der IT-Branche.“
- Wiederhole zentrale Angaben bei Bedarf in neuen Chats. Wenn du z. B. feststellst, dass ChatGPT deinen Schreibstil oder ein Projekt nicht mehr berücksichtigt, kannst du es nochmal klar benennen. Das erhöht die Chance, dass eine Erinnerung daraus wird.
- Vermeide vage Formulierungen oder ironische Aussagen. ChatGPT erkennt zwar viele sprachliche Feinheiten, stuft aber mehrdeutige Aussagen seltener als speicherwürdig ein.
- Bleibe konsistent. Wenn du dieselbe Info über längere Zeiträume hinweg erwähnst (z. B. deine Zielgruppe oder deinen Beruf), steigt die Relevanz im System – und damit die Wahrscheinlichkeit, dass sie zur Erinnerung wird.
Eine bestimmte Information ist in den ChatGPT Erinnerungen hinterlegt, aber das Tool wendet sie nicht an. Woran liegt das?
Wenn ChatGPT eine gespeicherte Erinnerung ignoriert oder nicht konsequent umsetzt – etwa die gewünschte Ansprache (du/Sie) oder regionale Rechtschreibung –, kann das verschiedene Gründe haben. Wichtig zu wissen: Erinnerungen sind kein starres Regelwerk, sondern ein zusätzlicher Kontext, den das Modell berücksichtigen kann, aber nicht immer perfekt priorisiert.
💡 Mögliche Ursachen:
- Die Information konkurriert mit neuen Eingaben. Wenn du im aktuellen Chat eine andere Anweisung gibst, kann diese das gespeicherte Verhalten temporär überschreiben – auch wenn eigentlich etwas anderes gespeichert ist.
- Die Anweisung ist für das Modell nicht eindeutig erkennbar. Manche Wünsche (z. B. „bitte professionell und trotzdem locker“) sind interpretierbar. Das Modell versucht dann, zwischen Erinnerung und aktuellem Prompt abzuwägen – und entscheidet sich möglicherweise anders, als du es erwartest. Mehr zu effektiven Prompts gibt’s hier: Prompt Engineering Leitfaden mit Tipps zu ChatGPT, Grok & Neuroflash
- Der Erinnerungsinhalt ist nicht aktiv oder wurde kürzlich geändert. Wenn eine Erinnerung bearbeitet oder neu hinzugefügt wurde, kann es einen Moment dauern, bis das neue Verhalten zuverlässig greift – insbesondere in bereits bestehenden oder früheren Chats.
Best Practices zu ChatGPT Erinnerungen
Die Erinnerungsfunktion von ChatGPT bietet eine spannende Möglichkeit, das Tool nicht nur als kurzfristigen Textgenerator zu nutzen, sondern als langfristigen, personalisierten Assistenten im Arbeitsalltag. Gerade im Beruf kann das zu mehr Effizienz, Konsistenz und einem klareren Workflow führen – wenn man die Funktion gezielt einsetzt.
Wiederkehrende Angaben speichern und Zeit sparen
Im beruflichen Umfeld gibt es viele Standardinformationen, die du ChatGPT nicht bei jedem neuen Gespräch neu erklären willst – zum Beispiel:
- Deine bevorzugte Ansprache (du/Sie) und Schreibweise (z. B. Schweizer Rechtschreibung, formeller oder persönlicher Stil)
- Themenschwerpunkte (z. B. Content Management, SEO, Social Media)
- Unternehmensinfos (Branche, Zielgruppe, Markenstil)
- Häufig genutzte Fachbegriffe oder interne Begriffsdefinitionen
Indem du diese Angaben gerade zu Anfang und so oft wie möglich betonst, steigerst du die Chance, dass sie in den ChatGPT Erinnerungen landen. ChatGPT hat dann ab einem gewissen Zeitpunkt automatisch den Kontext, um zielgerichteter und passender zu antworten.
Qualität und Konsistenz im Content steigern
Für Content Manager oder Marketer ist ein einheitlicher Stil und Ton entscheidend. Indem du ChatGPT im Gespräch wiederholt mit konsistenten Angaben versorgst, kannst du erreichen, dass es:
- Markenbotschaften und Corporate Wording besser einhält
- Texte auf verschiedene Kanäle abgestimmt generiert ( Blog, Social Media, Newsletter)
- SEO-Prinzipien und wichtige Keywords berücksichtigt
So sinkt der Nachbearbeitungsaufwand und die Texte sind professioneller.
Durch ChatGPT Erinnerungen komplexe Arbeitsprozesse unterstützen
Viele berufliche Aufgaben sind vielschichtig und erfordern die Berücksichtigung verschiedener Vorgaben und Zwischenschritte. Wenn du ChatGPT im Verlauf deiner Arbeit immer wieder mit relevanten Details versorgst, merkt es sich diese zunehmend und kann:
- Projektziele, Deadlines oder spezielle Anforderungen besser im Blick behalten
- Wiederkehrende Briefings und Templates berücksichtigen
- Auf vorherige Ergebnisse Bezug nehmen und Folgetexte besser anpassen
Dadurch wird ChatGPT zu einem digitalen Assistenten, der dich im Workflow begleitet.
Mithilfe ChatGPT Erinnerungen persönliche Arbeitsweise optimieren
Auch für individuelle Workflows kann die Erinnerungsfunktion helfen, wenn du deine Vorlieben konsequent kommunizierst, z. B.:
- Bevorzugter Antwortstil (kurz und prägnant vs. ausführlich)
- Eingesetzte Tools (z.B. WordPress, Canva, Analytics)
- Typische Fragestellungen oder Probleme, die oft auftreten
So arbeitet ChatGPT persönlicher und effizienter mit dir zusammen.
Besondere Anforderungen und sensible Themen steuern
Für Bereiche mit speziellen Vorgaben, etwa Datenschutz oder ethische bzw. moralische Themen, kannst du ChatGPT durch klare, wiederholte Hinweise auf wichtige Richtlinien sensibilisieren. Das Modell kann so besser sicherstellen, dass es angemessen reagiert und keine unerwünschten Inhalte erzeugt.
Fazit
ChatGPT Erinnerungen sind kein „Speicher auf Zuruf“, sondern eine intelligente Funktion, die auf wiederholten, klaren Angaben basiert.
Wenn du relevante Informationen im Gespräch konsistent vermittelst, kannst du die Erinnerungen indirekt steuern und deinen Arbeitsalltag damit effizienter gestalten. Regelmässiges Überprüfen und Anpassen der gespeicherten Informationen hilft zusätzlich, den Nutzen hoch zu halten.
Für weitere Informationen und die offiziellen Details zur ChatGPT Erinnerungsfunktion empfehlen wir einen Blick in das offizielle OpenAI Help Center – Memory FAQ.