Die Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters. Doch wie verhält sich das eigentlich bei einem Firmenlogo? Tatsächlich gibt es im psychologischen Bereich des Marketings einige Gesichtspunkte, die den Ausschlag geben, ob das Logo gefällt – oder nicht. Wir folgen diesen Aspekten und suchen nach den praktikabelsten Tipps für das beste Logodesign.
Das Logo ist die Identität
Egal, ob ein ganzes Bild oder nur ein Schriftzug, das Logo steht für die Marke. Mit der Gestaltung Ihres Logos verraten Sie der Welt, worum es Ihnen geht – zum einen, was Sie verkaufen und zum anderen, welche moralischen Vorstellungen Sie mitbringen.
Beim ausgefeilten Logodesign lässt sich auch eine entsprechende Botschaft integrieren. So kann schwarz-weisse Farbgestaltung beispielsweise für Einfachheit oder Nostalgie stehen, während Schnörkel oder 3D-Objekte Innovation und Dynamik hervorheben.
Ansprache und Ästhetik im Logodesign
Natürlich soll das gewählte Logo die Kunden ansprechen. Allerdings gibt es kein “Allgemeinrezept” für Ästhetik. Hier gilt nämlich wirklich, die Schönheit liegt im Auge des jeweiligen Betrachters. Das zu verwendende Design muss also auf die ausgewählte Zielgruppe ausgerichtet sein.
Studien zu diesem Thema ergaben, dass sich ältere Generationen öfter von Einfachheit angesprochen fühlen, während die Jugend farbenfrohe Gestaltung oder Bilder/Schriftzüge mit starken Kontrasten bevorzugen.
Wiedererkennung
Einmal gewählt und in die Welt gestreut, sorgt das Logo bestenfalls eine lange Zeit für den nötigen Wiedererkennungswert. Vorsicht ist geboten: Zu häufige Änderungen am Firmenlogo verwirren nicht nur potenzielle Neukunden, auch die Stammkundschaft könnte irritiert sein.
Häufig erweist es sich als sinnvoll, bereits vor Release intensive Tests und Umfragen zu den Reaktionen durchzuführen. Natürlich ist es auch hier erlaubt, die Konkurrenz einmal näher ins Auge zu fassen. Allerdings nicht für die Devise, sich etwas von deren Logodesign abzuschauen, sondern um Mittel und Wege zu finden, sich selbst davon abzuheben.
Die Funktionalität nicht vergessen
Wofür steht Funktionalität im Logodesign? Es bedeutet, dass das Logo in jeder beliebigen Umgebung sowohl gut ankommt als auch “dasselbe tut”. Gerade im Hinblick auf die Darstellung auf Desktop oder mobilen Endgeräten ist dieser Aspekt extrem wichtig. Ist das gewählte Logo von enorm hoher Bildqualität, benötigt es ein entsprechendes Format. Auch Ladezeiten sollten hier bedacht werden. Kein Kunde wartet gerne darauf, Ihr Logo überhaupt zu sehen, wenn er Ihre Webseite oder Ihr Social Media Profil besucht.
Übrigens greift das Firmenlogo nicht nur “online”. Eine einmal etablierte Marke geht mit ihrem Logo die nächsten Schritte. So finden sich Firmenschriftzüge, Bilder und andere Elemente aus dem Logodesign früher oder später auf Werbematerialien wieder. Bedenken Sie das bei der Gestaltung. Wirkt das gewählte Logo, gedruckt auf einem Regenschirm oder einer Einkaufstasche, immer noch genauso gut?
Paradebeispiele im Logodesign
Wie so oft lernt man am besten aus der Praxis heraus. Glücklicherweise müssen Sie nicht erst ein Logo gestalten, es Ewigkeiten austesten und es dann wieder verwerfen. Stattdessen schauen wir uns einmal an, wie erfolgreiche Markengrössen es mit ihrem Logodesign geschafft haben.
Amazon
Am Beispiel von Amazon wird die Verbindung von Schrift und Bild deutlich. Der Markenname und der Pfeil, der ein Lächeln symbolisiert, vereinen sich gekonnt. In der “Standard-Variante” sind die Buchstaben schwarz und der Pfeil orange. Doch Amazon beweist auch Anpassungsfähigkeit seines Logos – auf dunklen Hintergründen erscheint die Schrift in weiss.
Apple
Insgesamt sechs verschiedene Wandel machte der weltbekannte Apfel durch. Insbesondere das ursprüngliche Logo von 1976 ist heutzutage kaum noch bekannt. Suchen Sie einmal in Google nach “Apple Logo 1976”, dann sehen Sie das schwarz-weisse Bild mit Schriftzug, das in gar keinem Vergleich zum heutigen Apfel-Motiv steht. Die Regenbogen-Variante von 1977 fand offenbar ebenso wenig Anklang. Erst ab 1995 fokussierte Apple sich auf Uni-Farbe im Logodesign. Die Botschaft blieb jedoch gleich und die Wiedererkennung funktioniert: Den angebissenen Apfel kennt heute ausnahmslos jeder.
Coca Cola
Im Grunde hat sich der Schriftzug von Coca Cola von Anfang bis heute kaum verändert. So wirkt es zumindest auf den ersten Blick. Allerdings durchwandelte das Logo in Wahrheit unzählige Anpassungen. Die waren jedoch derart klein, dass es vom blossen Auge kaum erkennbar war. Der Name blieb immer gleich, so auch die Worte, auch die rote Farbwahl dominierte Coca Cola seit jeher. Die Wahl war funktionell: Egal ob auf einem Banner, einer Flasche oder auf dem Monitor, der Schriftzug sieht immer gut aus.
Disney
Disney bildet ein weiteres Paradebeispiel für recht simples Logodesign. Nur ein Wort, der Markenname. Eine Schriftart und keine andere. Die schnörkelhafte Schrift spricht dabei gekonnt die Zielgruppe von Disney an.
LG
Mit seinem Logodesign ist LG quasi ein absoluter Allrounder. Es ist einfach alles drin: Der Markenname, ein Symbol, eine Botschaft. Noch dazu ist das Bild sehr künstlerisch, wenn man bedenkt, dass es ein umfunktioniertes Smiley ist, das gleichzeitig aus den beiden Buchstaben besteht. LG etablierte mit seiner Abkürzung zudem den Slogan “life is good”. Besser kann man seine gewählte Botschaft kaum in sein Logo integrieren.
Fazit zum Logodesign
Das richtige Design ist ein ausschlaggebender Schritt im Branding, also Ihrer Markenbildung. Lassen Sie sich aber nicht von den unzähligen Möglichkeiten abschrecken, sondern nutzen Sie sie! Führen Sie sich immer wieder die Massstäbe vor Augen: Identität, Ansprache und Wiedererkennung. Der “Rest” kommt meistens ganz von selbst. Wiederholte Inspirationen sind nicht verkehrt, auch wenn sie oft zu aufwändigen Anpassungen und Änderungen am Logo führen.