Emojis im Marketing? Nette Smileys bleiben in Wahrheit eher kritisch

Emoji Marketing

Aus dem privaten Email-Verkehr, dem direkten Chat und Nachrichten über Messaging-Dienste sind sie kaum noch wegzudenken. Die Rede ist von Emojis, den allseits bekannten Smileys. Die Gesichter und Symbole haben sich sogar so weit durchgesetzt, dass einige Marketer diese fest in ihre Strategien einbinden. Doch funktioniert das “Marketing per Emoji” tatsächlich? Wir finden es heraus.

Warum überhaupt Emojis im Marketing?

Um zu verstehen, wie die Marketing-Strategien entstanden, die gezielt auf die Integration von Emojis setzen, beleuchten wir einfach mal die Aspekte aus dem privaten Bereich. Auch auf Social Media sind Emojis ein weltweit anerkanntes und beliebtes Mittel, um Gefühle, Zustimmung oder Ablehnung auszudrücken.

Emojis am Beispiel Facebook

Als Paradebeispiel dafür dient uns heute Social Media-Riese Facebook. Das klassische “Like”, also der Daumen nach oben, ist in Wahrheit nämlich genauso ein Emoji. Die Likes wurden nach und nach um weitere Emojis erweitert: das pulsierende Herz steht für “Love”, am neuesten ist der Smiley, der eine Umarmung andeutet. Daneben gibt es noch das lachende “Haha”-Gesicht, den staunenden “Wow”-Smiley, die traurige Variante mit Träne sowie zu guter Letzt das puterrote, wütende Emoji-Gesicht.

Marketing mit Gefühl? Von Emojis

Facebook vermittelt uns damit auf sehr passende Weise die verschiedenen Facetten von Reaktionen, die wir auf einen Post abgeben können. All diese Emojis drücken schlichtweg bestimmte Gefühle aus. Auch für Marketing-Strategien stehen der Mensch und seine Gefühle im Fokus – beziehungsweise, eben jene Gefühle mit Werbung zu beeinflussen.

Emojis im Marketing erfüllen wie nebenbei noch einen weiteren Zweck. Sie fügen sich nämlich recht gut in anerkannte Methoden, wie etwa die AIDA-Formel, ein. Emojis erzeugen Aufmerksamkeit, ein gewisses Interesse und manchmal eben auch den Drang zur Interaktion.

Viele Marketer nutzen auf diese Weise Emojis auch in ihren Newslettern. Das hat mutmasslich zum Ziel, die im Grunde eher statischen und quasi in Massenproduktion gefertigten Nachrichten etwas persönlicher zu gestalten.

Newsletter-Marketing mit Emojis eher kontraproduktiv?

Das Search Engine Journal führte in diesem Zusammenhang eine Studie durch, um herauszufinden, ob Emojis im Marketing via Mail tatsächlich funktionieren. Die Ergebnisse dieser Studie waren jedoch überraschend. Das Unternehmen testete fast 4 Millionen Mails, aufgeteilt in solche mit und jene ohne Emojis innerhalb der Betreffzeile, im Hinblick auf die Kennzahlen:

  • Open Rate (Öffnungsrate der Mails)
  • Click-Through-Rate (Anzahl von Klicks auf enthaltene Ads wie Werbebanner und Links)
  • Unsubscribes (letztliche Anzahl Abmeldungen vom jeweiligen Newsletter)

Betreffzeilen ohne Emojis haben höhere Öffnungsrate

Das Ergebnis hinsichtlich dieser Kennzahl zeigte, dass Newsletter mit einem Betreff ohne Emoji häufiger vom Empfänger geöffnet wurden. Im direkten Vergleich zu Betreffen mit Emojis war der Unterschied allerdings nicht so gewaltig. Mit einem Verhältnis von 52,94 Prozent zu 47,06 Prozent liegt bei der Verwendung von Emojis im Newsletter-Marketing also nicht der grösste Fehler.

Betreffzeilen mit Emojis haben höhere CTR

Bei der Click-Through-Rate hingegen zeigte sich, dass Emojis scheinbar doch ganz gut funktionieren. Marketing-Kampagnen inklusive Emojis waren zu 64,71 Prozent erfolgreicher als die ohne.

Emojis sorgen für hohen Verlust von Abonnenten

Hier gelangen wir bei der Frage, ob man im Marketing wirklich auf Emojis setzen sollte, zum ausschlaggebenden Ergebnis. Bei den getesteten Werbekampagnen via Newsletter von Search Engine Journal ergab sich letzten Endes eine extrem hohe Zahl von Abmeldungen (Unsubscribes) früherer Abonnenten. Mit Vergleichswerten in Höhe von 70,59 Prozent zu 29,41 Prozent liegt die Absprungrate um 41,18 Prozent höher, wenn Emojis mit im Spiel waren.

Fazit: widersprüchliche Ergebnisse im Emoji-Marketing

Die Studie macht deutlich, dass bei der Verwendung von Emojis im Marketing nicht zwangsläufig “Top” oder “Flop” gilt. Die von Search Engine Journal beispielhafte präsentierten Newsletter mit deren Betreffzeilen waren auch nicht überladen mit Emojis, sodass dies ebenfalls kein Indikator ist.

Gegen den ein oder anderen Emoji im Marketing, beispielsweise im Newsletter, spricht grundsätzlich nichts. Wichtig bleibt jedoch, dass jegliche Marketing-Massnahmen letztlich auf die jeweilige Zielgruppe ausgerichtet bleiben. Bewegen sich Ihre Kunden motiviert auf den Social Media Plattformen und enthalten Ihre Posts dort ebenfalls Emojis, dürfen die genauso in anderen Marketing-Kampagnen drin sein.

Behalten Sie aber stets die Marketing-Kennzahlen im Auge. Eine regelmässige Erfolgsmessung, etwa über Insights, hilft dabei, Kampagnen notfalls anzupassen. Experimentieren Sie ruhig ein wenig – sowohl mit als auch ohne Emojis. Der Erfolg bleibt stets individuell und Sie werden sehen, ob die netten Smileys für Sie nützlich sind oder nicht.

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