Gewusst-wie: Content Marketing mit Sprachassistent Alexa

Alexa, die intelligente Sprachsteuerung

Voice Marketing wird zunehmend wichtiger. Hier erfahren Sie, wie Unternehmen auf diesem Sektor mit eigenem Alexa Skill zur Tat schreiten.

Die Beliebtheit von Sprachassistenten wie beispielsweise Amazone Alexa oder dem Google Assistant nimmt immer mehr zu. Sie stellen einen beliebten neuen Marketing- und Kommunikationskanal für Unternehmen dar. Zusammengefasst werden diese Skills unter der Bezeichnung Voice Marketing.

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Der Marketingexperte Sinan Arslan von der Digitalagentur Neofonie und sein Kollege, Softwareentwickler Ziad El-Jayyousi, legen dar, warum “Voice” in der Zukunft ein fester Bestandteil im Marketing-Mix ist. Anhand eines eigenen Projektes zeigen sie die Entwicklung anhand von fünf aufeinanderfolgenden Schritten auf.

Voice als neuer Schnittpunkt zu den Kunden

Amazon gab im Frühjahr bekannt, dass von den Amazon Echos schon mehr als 100 Millionen weltweit verkauft wurden. In Deutschland erfreut sich ebenfalls die Verbreitung der Sprachassistenten einer zunehmenden Beliebtheit. Laut “Trendmonitor Deutschland” wird von annähernd 15 Prozent aller Deutschen mit eigenem Internetzugang Google Home, Amazon Echo oder ein HomePod genutzt. Im Ranking hat Amazon Echo mit seiner künstlichen Intelligenz Alexa die Nase vorne und wird von Google Home mit seinem installierten Google Assistant gefolgt. Die ersten PKW-Hersteller wie beispielsweise Audi mit seinem Modell e-tron sind ebenfalls auf den Zug aufgesprungen und liefern Alexa ab Werk aus. Noch in diesem Jahr sollen weitere Modelle folgen.

Von der künstlichen Computerstimme zum Alexa Skill

Was als “Actions” in Google Assistant und “Apps” auf dem Smartphone bezeichnet wird, nennt sich in Alexa “Skills”. Die vorhandenen Optionen erstrecken sich von simplen Skills für Auskünfte bis zu den komplizierteren Anwendungen wie Shopping Skills. Den Unternehmen bietet dies ein zusätzliches Serviceangebot für ihre Kunden, da durch Skills relevante Informationen schnell zugänglich sowie die Bestellmöglichkeiten vereinfacht sind und eine direkte Verbindung zum Support verfügbar ist. Für Content Marketing bieten Sprachassistenten ebenfalls ausgezeichnete Distributionskanäle. Im spezifischen Fall von Neofonie werden Blogcasts – eine vertonte Variante von Blogbeiträgen – verbreitet, die bisher nur über iTunes, Soundcloud oder Spotify zu hören waren. Doch wie gelangt Audio Content auf die Alexa?

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Schritt 1: Das Ausmass der Individualisierung muss definiert werden

Ob der Skill auf Basis einer Vorlage oder individuell entwickelt wird, muss zu Beginn entschieden werden. Um Entwicklern den Einstieg leichter zu gestalten, gibt es das Alexa Skills Kit, das in einer Sammlung aus Codebeispielen, Tools und Dokumentationen besteht. Damit dem Sprachassistenten neue Fähigkeiten ohne Programmierkenntnisse beigebracht werden können, gibt es mit den Skill Blueprints umfangreiche Vorlagen. Beim Skill “Neofonie Blogcast” handelt es sich um eine Mischung verschiedener Vorlagen aus dem Portal des Amazon Web Service und einer individuell entwickelten Lösung. Hierdurch wird die verbleibende Zeit bis zur Lifeschaltung verkürzt und sind in der Lage künftige Änderungen und Wünschen einfach umzusetzen.

Schritt 2: Die Entwicklung des Skills

Wenn Unternehmen sich entscheiden, mit einem Blueprint tätig zu sein, kann dieser Prozess bisweilen in wenigen Minuten abgeschlossen sein. Ist die Anwendung komplexer, kann sich der Prozess über mehrere Tage oder Wochen erstrecken. Für den Blogcast Skill wurden drei bis vier Tage benötigt.

Entwickler benötigen für die Kreation eines Skills einen Developer Account bei Amazon. Alexa hat in der Entwicklungsumgebung, der “Developer Console”, einen eigenen Bereich. Entwickler stehen zunächst vor der Wahl zwischen verschiedenen Modellen: Alexa wird bei einem “One shot-Modell” aktiviert und führt die festgelegte Funktion im selben Schritt aus – es findet keine Interaktion statt. Für die Abfrage einzelner Informationen, wie die der Uhrzeit oder dem Wetterbericht, sind diese Skills ausserordentlich nützlich. Die Dialogmodelle sind komplexer, da Skill und Nutzer miteinander interagieren. Für diesen Fall müssen spezielle “Intents” definiert werden. Das bedeutet, dass alle möglicherweise im Gespräch vorkommenden Fragen und Aussagen der Nutzer sowie die Reaktionsweise des Assistenten festgelegt werden müssen. Einige der Intents sind bindend, wie das Aufrufen der Hilfe oder das Beenden. Der Blogcast Skill ist ebenfalls ein Dialogmodell und verfügt über die Oberfläche eines Audio Players für Alexa, zum Abspielen der mp3-Dateien. Die eingebauten Intents erlauben es den Nutzern, beliebig zwischen verschiedenen Blogcast-Folgen zu wechseln. Sind die Dialogmodelle definiert, muss der Skill anschliessend gehostet werden. Mit AWS-Lambda bietet Amazon eine hauseigene Lösung für diesen Zweck an.

Schritt 3: Der Skill muss auf Herz und Nieren geprüft werden

Bei diesem Schritt wird der Skill umfänglich getestet. Da verschiedene Testumgebungen und Nutzungsweisen zu unterschiedlichen Ergebnissen führen können, empfiehlt es sich, den Skill von neutralen Nutzern überprüfen zu lassen. Diese Nutzer sollten nicht in die Entwicklung involviert gewesen sein. Um Fehlerquellen identifizieren zu können, die bisher dem Entwicklungsteam verborgen blieben, bietet die “Developer Console” einen entsprechenden Prüfbereich an. In diesem Prüfbereich können bis zu zwanzig Nutzer den Skill eingehend prüfen.

Schritt 4: Die Angaben müssen vervollständigt werden

Wurde die Funktionstüchtigkeit des Skills unter Beweis gestellt, gilt es noch einige formale Angaben auszufüllen: die Kurzbeschreibung und eine ausführliche Erklärung; desgleichen die detaillierten Angaben zum Entwickler und dem Absender. Falls der Skill über ausgedehntere Funktionen wie monetarisierte Werbung oder In-App-Käufe verfügt, müssen zusätzliche Angaben, wie beispielsweise ein Zielkonto, getätigt werden. Damit die Auffindbarkeit verbessert wird, muss die Anwendung zusätzlich einer spezifischen Kategorie zugeordnet werden. Kurz vor dem Versand müssen die Unternehmen den geeigneten Sprachbefehl für die Aktivierung ihres Skills festlegen. Bei Neofonie Blogcast wurde die Entscheidung für  den Skill “Alexa, starte Neofonie Blogcast” getroffen. Der Befehl sollte unkompliziert und leicht im Gedächtnis zu behalten sein. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Funktion wiederholt benutzt wird und nicht in Vergessenheit gerät, erhöht sich deutlich.

Schritt 5: Die Freigabe zur Publikation

Amazon führt nach dem Versenden über sein Portal eine automatische Kurzdiagnose durch, die üblicherweise nicht länger als 15 Minuten dauert. Hierbei wird vom Unternehmen ein automatisierter Schnellcheck der Software durchgeführt und überprüft, ob alle notwendigen Angaben gemacht wurden. Im Anschluss findet durch die Amazon-Mitarbeiter eine Überprüfung des Skills hinsichtlich Funktionalität der Software und der Dialogmöglichkeiten sowie der Nutzungsbedingungen statt. Nach dem Durchlaufen dieser fünf Schritte ist die Entwicklungsarbeit abgeschlossen und die Anwendung ist nach wenigen Tagen “life”. Alle Inhaber eines Amazon Echos können nun den Sprachassistenten verwenden.

Fazit: Nun bist du bereit für deine ersten Erfahrungen

Sprachassistenten werden aufgrund ihrer Beliebtheit immer häufiger genutzt. Der Microsoft-CEO Satya Nadella traf mit seiner Aussage bereits im Jahr 2014 den Nagel auf den Kopf: “Die menschliche Sprache bildet das neue Interface”. Unternehmen müssen sich alsbald Gedanken darüber machen, auf welche Weise und wie umfangreich sie zukünftig Voice Marketing für sich nutzen wollen und in die Vielfalt der Marketingmöglichkeiten integrieren.

Obgleich Voice als Schnittpunkt zu den Kunden noch nicht in der breiten Masse angekommen ist, befindet es sich auf dem besten Wege dorthin. Anlass genug, um eigene Testprojekte mit digitalen Sprachassistenten durchzuführen und Erfahrungen zu sammeln. Besser, noch heute – bevor es der Mitbewerber tut.

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