Google Maps: Was der Tracker wirklich alles kann

Mapillary

Schon ein wenig ist es her, da haben wir über den Standortverlauf innerhalb von Google Maps gesprochen. Während die meisten Nutzer den praktischen Dienst “nur” für Suche und Navigation zu Zielorten verwenden, kann der GPS-Riese in Wahrheit so viel mehr. Deshalb schauen wir uns den Service heute noch einmal in der Praxis an und geben Ihnen Aufschluss über all die nützlichen Funktionen.

Die Geschichte von Google Maps

Am 08.02.2005 ging der Kartendienst erstmals online. Die USA zählten seinerzeit zu den Privilegierten, die den Dienst zuerst ausprobieren durften. Auch gab es damals ausschliesslich eine Desktop-Version der Strassenkarten, zu denen sich noch später detailliertere Aufnahmen in Form von Satellitenbildern und Luftaufnahmen hinzugesellten.

Knapp ein Jahr später ging Google Maps auch in Deutschland und weiteren Ländern in die Beta-Phase. Erst in 2007 kam die mobile Version auf die Handys, nebenbei wurden allerlei Funktionen zur Personalisierung integriert. Gar nicht so lange wirkt es dagegen her, dass die Oberfläche runderneuert wurde: 2015 kamen allerlei Widgets und ein handlicher Vollbildmodus hinzu. In 2017 ging der eingangs besagte Standortverlauf online.

Google Maps ist allerdings ein niemals endendes Projekt, wie es scheint: Vor nicht mal einem Jahr wurde das System noch einmal innovativer, indem erstmals Augmented Reality und Vorschlags-Funktionen vom Google-Ableger “Trips”Anwendung fanden.

Google Maps: viel mehr als nur ein Routenplaner

Vor Reisebeginn kann man seine Reise bis ins letzte Detail planen. Zwischenstopps, Verkehrsmeldungen, Stau-Umgehung, Hotels in der Nähe, alles findet seinen Platz in App und Browser. Das Alles funktioniert natürlich nicht ohne die ausgefeilte Tracking-Technik, die Google Maps zugrunde liegt. Mittels GPS-Signalen werden die gesammelten Daten aller Anwender so ausgewertet, dass sowohl geschätzte Reisezeit als auch Auslastung potenzieller Abkürzungen oder Alternativstrecken nur noch selten daneben liegen.

Wenn man so will, begann Google Maps als reine Karten-Plattform und entwickelte sich zu einem interaktiven Branchenbuch. Navigation und Co sind heutzutage vielmehr bloss noch die eher “nebensächlichen” Features.

Die Suche in Google Maps

Am Anfang jeder Möglichkeit steht eine Suche des Nutzers. Dabei ist es sogar irrelevant, ob die Google-Suchleiste oder eine direkte Eingabe in der Google Maps App genutzt wird. Schliesslich sind alle Google-Dienst unmittelbar miteinander verknüpft. Heute halten wir uns aber nicht in der Suchmaschine, sondern schon im Kartenbereich auf.

Egal, ob Sie einen Firmennamen eingeben oder pauschal nach einer Geschäftsart suchen, Google liefert Ihnen sogleich die besten Vorschläge. Schwupps, direkt nach der Eingabe sehen Sie eine Liste von Namen mit zugehörigen Adressen. Doch das ist noch lange nicht alles. Bei einigen Einträgen sehen Sie vielleicht zusätzlich Sterne, ein paar Währung-Symbole oder sogar Fotos.

Geschäftsangaben

Die gesammelten Informationen unterhalb jedes Treffers resultieren aus entsprechenden Google Maps Einträgen. Diese Einträge stammen entweder aus dem Hinzufügen durch Privatnutzer, direkt von Google, oder auch aufgrund persönlicher Registrierung des Inhabers. Diese Grundlage greift für alle “faktischen” Details, also Adresse, Kontaktdaten, Webseite, Öffnungszeiten sowie die Branchen-Zuordnung.

Sterne-Bewertung

Google Maps ist zu einem wichtigen Modul für soziales Netzwerken geworden. So zum Beispiel die Möglichkeit für Jedermann, das gefundene Geschäft zu bewerten. Die Spanne geht dabei von 1 Stern (bescheiden) bis zu 5 Sternen (absolute Zufriedenheit). Je nach Anzahl der getätigten Rezensionen ergibt sich daraus eine Sterne-Einstufung für den Betrieb. Orte, die noch nie bewertet wurden, haben die Sterne-Leiste nicht, erhalten Sie aber sofort nach der ersten Rezension.

Virtuelle Touren und Fotos

Wie angedeutet, gibt es in Google Maps diverse Features zur visuellen (Selbst)Darstellung eines Unternehmens. Neben den privaten Nutzern kann natürlich auch der Geschäftsinhaber eigene Fotos einstellen. Inzwischen finden sogar Videos in diesem Bereich Platz. Mit etwas professionellen Geschick kann der Betreiber potenzielle Kunden mittels 360-Grad-Rundgang vorab durch seine Location führen. Anstelle oder als Ergänzung zu Bildern kann übrigens auch die Online-Version einer Speisekarte stehen.

Nutzerfragen

Stichwort Social Networking, hält Google Maps ausserdem die Möglichkeit bereit, Fragen an die Gemeinschaft (beziehungsweise an den Betreiber) zu stellen. Dabei ist grundsätzlich alles “erlaubt, was nicht verboten” ist. Registrierte Anwender erhalten eine Benachrichtigung, sofern eine Frage zu einer bereits besuchten Location gestellt wird. Je nachdem, wer am schnellsten ist, erhält der Fragesteller auf diese Weise sehr zügig die gesuchte Auskunft.

Preisspanne

Reicht mein Geldbeutel für den Restaurant-Besuch oder geplanten Kauf im Geschäft aus? Sie erhalten einen ungefähren Eindruck darüber, sobald Sie das Währungssymbol unter einem Eintrag betrachten. Die Spanne bewegt sich zwischen 1 und 3 Zeichen, wobei 1 für erschwinglich und 3 für kostspielig steht.

Stosszeiten

Der Eintrag zeigt Ihnen in Echtzeit auf, welche Menschenmenge Sie im Falle eines Besuchs ungefähr zu erwarten haben. Das funktioniert mittels besagter GPS-Datensammlungen. Über ein Zusatzfeld kann der Geschäftsinhaber sogar den Hinweis aufnehmen, dass (zu bestimmten Zeiten) eine Reservierung erforderlich ist. In den sichtbaren Informationen sind ausserdem oft voraussichtliche Wartezeiten und durchschnittliche Aufenthaltsdauer früherer Besucher enthalten.

Posts und Beiträge

Google Maps macht mit diesem Feature anderen Social Media Plattformen zunehmend Konkurrenz. Betreiber dürfen Statusmeldungen teilen. Geänderte Speisekarte? Temporär eingeschränkte Öffnungszeiten? Ein ganz neues Sortiment oder Gutschein-Aktionen? Egal, was der Anlass ist, die Inhaber können ihre Neuigkeiten mit der Welt teilen. Nebenbei können die Nutzer, ähnlich wie bei Facebook und Co., Unternehmen folgen und als Favoriten festlegen, sodass sie immer auf dem Laufenden bleiben.

Lieferung, Abholung und Bestellung

Recht neu ist die Information über die aktuelle Erschwinglichkeit der gesuchten Ware. Aufgrund der Corona-Krise hat Google Maps sich dazu entschieden, sowohl Geschäftsinhabern als auch Kunden besseren Aufschluss zu verschaffen. Das wird mittels Zusatzfelder “Lieferservice”, “Zum Abholen” und ähnlichen Synonymen bewerkstelligt. So sind in Deutschland beispielsweise ausgewählte Restaurants momentan mit separaten App-Anbietern verbunden, über die von Google Maps aus dann per Knopfdruck online geordert werden kann.

Ausgefeilte Filter

Viele Privatnutzer wissen vielleicht gar nicht, wie stark sie ihre Suche einschränken können, um bestmögliche Treffer zu erzielen. Anhand Zusatzwörter filtert Google Maps unzutreffende Ergebnisse ganz heraus und sortiert die übrigen stärker nach Relevanz. Beispiel: Bin ich gezielt auf der Suche nach Restaurants mit All-you-can-eat Angebot, gebe ich genau das zusätzlich zur Branche ins Suchfeld ein.

Von den manuellen Möglichkeiten abgesehen, macht Google auch “unterschwellig” schon einiges selbst. So werden momentan geschlossene Betriebe in der Regel weiter nach hinten in die Trefferliste sortiert. Auch die Entfernung zum eigenen Standort spielt eine wesentliche Rolle bei der Sortierung. Optional kann man die Sortierungseinstellungen jederzeit manuell ändern.

Google Maps – A never ending story

Unsere Auflistung stellt dabei quasi nach wie vor nur einen kleinen Auszug aus der gesamten Funktionspalette von Google Maps dar. Der Dienst bietet neben starker Transparenz und vieler Anwenderhilfen unzählige Möglichkeiten – und das wohlgemerkt kostenlos – für Firmen, ihre Reichweite um ein Vielfaches zu erhöhen und Marketing zu betreiben.

Wir bleiben also dran an Google Maps – und warten gebannt auf die Dinge, die da noch kommen mögen.

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