Am 20. Oktober 2025 hat Google seine Local-Services-Ads (LSA) deutlich umstrukturiert. Die wohl grösste Änderung: Der bisher bekannte Google Käuferschutz (Money-Back-Garantie) wurde komplett eingestellt. Stattdessen setzt Google nun auf ein einziges, vereinheitlichtes Prüfzeichen: das neue „Von Google verifiziert“-Badge. Für lokale Dienstleister stellt sich die Frage: Lohnt sich das Verifizierungsprogramm jetzt überhaupt noch? Wir fassen die Änderungen zusammen, erklären die Hintergründe und bewerten den Nutzen für Unternehmen.
Die früheren Badges: Google Guaranteed, Screened, Verified
Google hatte bis 2025 mehrere unterschiedliche Badges, die je nach Branche vergeben wurden:
- Google Guaranteed: Enthielt den Google Käuferschutz: Google erstattete Kunden einen Teil der Kosten zurück, wenn der Dienstleister schlechte Arbeit leistete. Besonders stark in handwerklichen und haushaltsbezogenen Branchen.
- Google Screened: Fokus auf Hintergrund- und Lizenzprüfungen, aber ohne finanzielle Garantie.
- License Verified: Prüfte lediglich, ob bestimmte staatliche Lizenzen oder Zertifikate gültig waren.
Für Nutzer war diese Unterscheidung oft unklar. Für Unternehmen war das Guaranteed-Badge jedoch ein echter Vorteil, weil die Geld-zurück-Garantie durch den Google Käuferschutz Vertrauen stärkte und häufig zu höheren Conversion Rates führte.
Seit 20.10.25: Ein einziges Badge, kein Google Käuferschutz mehr
Google hat die alten Badges eingestellt und durch ein einziges, vereinheitlichtes Symbol ersetzt: „Von Google verifiziert“.
Dieses neue Badge zeigt nun lediglich an, dass ein Unternehmen bestimmte Prüfprozesse durchlaufen hat, zum Beispiel:
- Identitätsprüfung
- Hintergrundcheck (je nach Branche)
- Lizenzprüfung
- Versicherungsnachweise
Wichtig: Es gibt keine Geld-zurück-Garantie mehr. Der frühere Käuferschutz ist vollständig entfallen.
Warum schafft Google den Käuferschutz ab?
Nach eigenen Angaben geht es Google weniger um den Käuferschutz als solches, sondern stellt das Ziel der Vereinheitlichung in den Vordergrund: weniger Symbole, ein klareres System, einheitliche Kommunikation für alle Branchen.
Aus Google-Perspektive macht das auch Sinn: Das System wird global leichter skalierbar. Kunden sehen auf einen Blick „geprüft – ja oder nein“. Der Aufwand für unterschiedliche Programme entfällt.
Aus Nutzer- und Unternehmenssicht entsteht aber ein Leistungsrückschritt: Das stärkste Vertrauenssignal – der Käuferschutz – fällt weg.
Welche Auswirkungen hat das auf Dienstleister?
- Geringere Differenzierung: Früher war das Guaranteed-Badge ein klarer Vorteil gegenüber nicht geprüften Wettbewerbern. Jetzt bietet das reine „verifiziert“-Label weniger Gewicht.
- Conversion Rates könnten sinken: Der Käuferschutz hatte eine psychologische Wirkung: Nutzer fühlten sich finanziell abgesichert. Ohne Garantie fehlt genau dieser Hebel, der oft zu höheren Abschlussraten führte.
- Vertrauensvorsprung bleibt, aber deutlich abgeschwächt: Eine Verifizierung wirkt weiterhin professionell – ähnlich wie ein Gütesiegel oder eine Zertifizierungsstelle. Nur fällt der Zusatzvorteil weg, der „echtes Risiko“ abfing.
Lohnt sich das Verifizierungsprogramm jetzt überhaupt noch?
Kurze Antwort: Ja – aber nicht mehr aus denselben Gründen wie früher.
Lange Antwort: Es kommt auf die Branche und die Marketingstrategie an. Der neue Badge ist keine Premium-Leistung mehr, sondern eher ein „Mindeststandard für Sichtbarkeit“. Man kann sagen: Früher war Verifizierung ein Vorteil. Heute ist sie eher eine Voraussetzung.
Es lohnt sich, wenn…
- du Local-Services-Ads schaltest oder schalten möchtest → Ohne Verifizierung kannst du diese Anzeigenform nicht nutzen.
- deine Branche hohe Anforderungen an Vertrauen hat (z. B. Handwerk, Reparaturen) → Verifizierung wirkt wie ein Basis-Qualitätssignal.
- du deine Klickpreise und Lead-Qualität stabil halten willst → Google bevorzugt oft verifizierte Anbieter in der Ausspielung.
Es lohnt sich weniger, wenn…
- du die Verifizierung früher hauptsächlich wegen des Google Käuferschutz-Benefits genutzt hast
- du ohnehin keine LSA schaltest
- du in einer Branche bist, in der Nutzende sehr preissensibel sind und der Badge wenig Entscheidungskraft hat
Unser Fazit
Aus Nutzerperspektive ist die Abschaffung des Google Käuferschutzes ein klarer Verlust, insbesondere weil ein starkes, vertrauensförderndes Sicherheitselement endgültig entfällt. Unternehmen haben dadurch weniger Differenzierungsmöglichkeiten, und das neue Badge besitzt nicht mehr dieselbe überzeugende Stärke wie früher.
Für Dienstleister lohnt sich das überarbeitete Verifizierungsprogramm jedoch weiterhin, vor allem dann, wenn Local-Services-Ads ein relevanter Bestandteil der eigenen digitalen Marketingstrategie bleiben sollen, da ohne Verifizierung Sichtbarkeit, Reichweite und oft auch bessere Lead-Preise verloren gehen.
Wer Local-Services-Ads ernsthaft nutzt, kommt also trotz reduzierter Leistungen und spürbar verändertem Nutzenversprechen nicht daran vorbei.