5 Tipps für ein optimales Backup

Backups gehören in der Unternehmenswelt schon lange als fester Bestandteil zur IT-Infrastruktur. Für private Haushalte lohnt sich die Datensicherung natürlich ebenso. Sie muss richtig durchgeführt werden. Hier sind fünf Tipps für die optimale Sicherung.

Ein Wort vorweg: Datensicherung ist Pflicht, keine Kür

Immer noch betrachten einige Anwender die Datensicherung eher als optionale Kür, die man durchführen könne, aber nicht müsse. Das ist schlichtweg falsch. Die häufige Sicherung aller Daten führen sicherheitsbewusste Unternehmen und Privatanwender längst pflichtgemäss und in einem festen Turnus durch. Dafür gibt es mehrere Gründe. Die beiden wichtigsten:

  • #1: Ein schwerer Hardwaredefekt erschwert das Aufrufen der gespeicherten Daten enorm. Manchmal erscheint es schier unmöglich.
  • #2: Erpressungstrojaner sind immer häufiger im Umlauf. Wer aber seine Daten erst vor wenigen Stunden oder gar Minuten gesichert hat, muss auf räuberische Forderungen nicht eingehen.

Betroffen sind nicht nur Firmen: Auch den Privatanwender schmerzen Datenverluste sehr. Es könnte sich um Fotos der Hochzeit oder der Weltreise gehandelt haben, die unwiderruflich verloren sind. Das sollten niemand riskieren. Hier nun unsere 5 Tipps für die optimale Datensicherung:

#1: Jedes einzelne Backup ist gut, doch zwei oder drei sind noch besser

Wer die 3-2-1-Regel kennt, versteht diesen Satz sofort. Sie bedeutet, dass es drei Sicherungskopien gibt, die sich auf zwei Datenträgern befinden, von denen einer ausser Haus aufbewahrt wird. Damit könnte sogar das Büro abbrennen oder einen Wasserschaden erleiden (bei einem heimischen Kellerbüro genügt ein Rohrbruch), ohne dass Daten unwiderruflich verloren gehen. Es gibt ja die Kopie ausser Haus. Das gängigste Speichermedium ist heutzutage eine externe Festplatte, doch es funktionieren auch CD-ROMs, DVDs oder USB-Sticks. Unabhängig vom gewählten Medium sollte dieses eine erstklassige Qualität aufweisen, denn nichts wäre schlimmer, als die Backup-DVD nicht lesen zu können. Bei der Datensicherung ist Geiz eben nicht geil. Markenprodukte gewährleisten das Recovery auch nach Jahren (für die Familienfotos das häufigste Szenario, weil einmaliges Sichern reicht). Gratis-Tools oder experimentelle Techniken sind definitiv nicht zu empfehlen. Die Backup-Träger sollten übrigens nicht alle vom gleichen Hersteller stammen. Manchmal hat dieser eine Ausschuss-Charge geliefert. Sollten dadurch technische Probleme auftreten, würde eine andere Sicherungskopie bestimmt funktionieren. Zusätzlich empfiehlt sich die Datensicherung als verschlüsselte Version in einer Cloud. Hierfür gibt es schon sehr gute und vor allem preisgünstige Angebote, die sogar weniger als ein physischer Datenträger kosten können. Allerdings vertraut nicht jedermann einer Cloud. Doch durch die mehrfache Speicherung, darunter auch auf physischen Datenträgern, bleibt das Risiko überschaubar. Zu empfehlen sind immer innereuropäische Cloud-Anbieter, denn ausserhalb Europas herrschen andere Datenschutzgesetze. Gerade Firmen schützen ihre sensiblen Informationen unter dem Schirm der EU-Gesetzgebung am besten. Natürlich kann auch eine Cloud von Trojanern angegriffen werden. Idealerweise ist sie daher nicht permanent online, sondern geht nur während des Speicher- oder Recovery-Vorgangs via SFTP ins Netz.

#2: Datensicherung regelmässig kontrollieren

Nach einer Datensicherung muss permanent kontrolliert werden, ob die Daten auch übertragen wurden. Das erscheint bei täglichen Sicherungen lästig, doch es genügen Stichproben auf jedem Datenträger. Der Anfang, die Mitte und der Schluss könnten kurz angespielt werden. Wenn beispielsweise ein physisches Speichermedium oder auch ein Schreib-/Lesegerät einmal nicht funktionstüchtig sein sollte, würde das sofort auffallen.

#3: Backuptechnik auf aktuellem Stand

Es gibt immer wieder neue Backuptechniken und -medien, nicht jede Innovation muss sofort zum Einsatz kommen. Manchmal ist sie vielleicht noch nicht ganz ausgereift. Doch auf jeden Fall sollte die Technik einem aktuellen Stand entsprechen. Niemand käme beispielsweise heute noch auf die Idee, Daten auf Disketten zu speichern – obwohl da und dort noch solche Laufwerke und die Disketten existieren. Auch Festplatten halten nicht ewig. Die Kontakte ihrer Anschlussframes verbiegen sich im Laufe der Zeit. DVD-Rohlinge halten nicht ewig, man geht pauschal von höchstens 30 Jahren aus – aber nur bei perfekter Aufbewahrung. Die Hersteller geben aus Sicherheitsgründen sogar kürzere Haltbarkeitsfristen wie etwa 20 Jahre an. Das US-Institut NIST (National Institute of Standards-and Technology) hat den Verschleiss von Datenträgern auch ohne jede Benutzung untersucht und kam unter anderem bei DVD-Rohlingen auf den durchschnittlichen Wert von 30 Jahren. Hinzu kommt, dass sich die Technik permanent entwickelt. Wir sehen das auch bei der Haushaltselektronik, so etwa den sukzessiven Übergang von Scart- zu HDMI-Anschlüssen. Viele Änderungen wirken unspektakulär, doch es besteht das Risiko, das ältere Sicherungen irgendwann nicht mehr gelesen werden können. Dabei könnten die Daten sogar auf dem intakten Medium unbeschädigt vorliegen, aber es gibt kein passendes Lesegerät mehr. Gerade Sicherungskopien, die viele Jahrzehnte überdauern sollen – die Hochzeitsfotos sind ein Klassiker –, wären davon betroffen.

#4: RAID ist keine Datensicherung

RAID-Systeme (Redundant Array of-Independent Disks) sind Mehrplattensysteme. In ihnen sind mehrere Festplatten unabhängig angeordnet und miteinander verbunden. Das gängigste RAID-System ist RAID 5, bei dem die Daten auf fünf Festplatten verteilt werden. Es gibt auch ein RAID 1, bei dem sie nur auf eine weitere Festplatte direkt gespiegelt werden. Wenn eine Festplatte ausfällt, sollten dennoch die anderen funktionieren. Dennoch ist ein Datenverlust aus folgenden Gründen möglich:

  • Die Daten wurden von vornherein fehlerhaft übertragen.
  • Das gesamte System ist virenverseucht.
  • Es gibt einen Softwarefehler.
  • Jemand löscht versehentlich das gesamte RAID-System (per Formatierung).
  • Es fallen mehrere Festplatten des Systems gleichzeitig oder auch nacheinander aus – zum Beispiel durch einen Hitze- oder Wasserschaden, Überspannung oder einen Hardwarefehler.

RAID-Systeme sind keine Backup-Systeme, ihre Aufgabe besteht eher im Aufteilen riesiger Datenmengen in einem Frame. Sie schützen durchaus vor Hardwarefehlern und erlauben den Austausch einer der Festplatten, ohne die anderen anzufassen. Sie zeigen so einen Defekt auch durch Lichter und/oder Warntöne an. Doch als Datensicherungssystem sind RAIDs nicht konzipiert.

#5: Rücksicherung nicht an denselben Ort

Es liegt eigentlich nahe, das Recovery an den Platz zu schicken, an welchem sich die Originaldaten befinden. Die Daten wären dann unkompliziert immer auf demselben Pfad zu finden. Doch das ist gefährlich: Wenn das Recovery fehlerhaft ist, überschreibt es die an sich intakten Originaldaten. Daher suchen sich vorsichtige Administratoren einen anderen Ort dafür und schreiben nötigenfalls die Pfade neu. Nach dem Recovery wäre zu überprüfen, ob alle Daten korrekt sind. Auch der Zeitstempel ist interessant.

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