Die Wahrheit hinter Cybercrime: Langweiliges Geschäft, miese Bezahlung

Cybercrime

Glamour und zweifelhafter Ruhm – das sind die Attribute, die Viele Hackern zusprechen. Der “Nerd” aus der Unterwelt, der von einem gut getarnten Keller aus in Netzwerke einbricht und grosse Geldsummen erpresst, ist eine beschönigte Illusion. Die Wirklichkeit sieht allerdings viel profaner aus. Cybercrime ist eine Industrie, in der Romantik keinen Platz hat.

Studie: Cybercrime ist langweiliges Geschäft

Hinweise, dass Hacker ihr kriminelles Handwerk in Netzwerken organisieren, fanden Ermittler schon öfter. Nun zeigte eine Studie des Cambridge Cybercrime Centre, dass sie mit dieser Annahme richtig liegen. Für die Studie befragten die Forscher Personen, die aktiv auf dem Cybercrime-as-a-Service-Markt agieren. Die Erkenntnisse basieren auf Aussagen von Menschen, deren Geschäft es ist, als Teil krimineller Netzwerke die Ausübung von Cyberattacken zu unterstützen. Ausserdem werteten die Forscher Foren und Chats aus, die sich mit demselben Thema beschäftigen.

Das Forscherteam um Ben Collier fand heraus, dass Cybercrime inzwischen eine gut durchorganisierte Industrie ist. Die Hacker greifen auf ein ganzes Arsenal spezialisierter Dienstleister zurück. Sie beschäftigen sich vor allem mit langweiligen Wartungsarbeiten an der Infrastruktur. Noch dazu wird ihr Job meist schlecht bezahlt.

Cybercrime als Dienstleistung

Das Hosting, die Überwachung von Botnetzen oder die Suche nach Geräten, die für einen DDoS-Angriff geeignet sind, lassen sich die Initiatoren von Cyberangriffen gern abnehmen. Die zugehörige Arbeit ist mühsam und hat mit der romantischen Vorstellung vom schnellen Geld absolut nichts zu tun. Die Forscher stellten fest, dass die ursprüngliche “Alternative” zur Industriegesellschaft inzwischen selbst eine Industrie ist. Viele Beteiligte sehen das Geschäft mit dem Hacken nicht anders als einen langweiligen Job im Büro.

Die Tätigkeiten innerhalb des Cybercrime umfassen dabei alles, was gewöhnlich in einem IT-Betrieb anfällt. Kunden müssen einen Support erhalten, Posts in Foren benötigen eine Antwort. Das System muss nutzerfreundlich sein und stabil laufen, wie in der realen Wirtschaft. Darüber hinaus müssen die Dienstleister sicherstellen, dass die Zahlungsabwicklung funktioniert. Immer wieder kommt es vor, dass Plattformen von Zahlungsdienstleistern die Nutzung ihrer Dienste verweigern und Ersatz gesucht werden muss. Auch Betreiber von Kommunikationsplattformen reagieren keineswegs begeistert, wenn über ihre Server Erpressungen stattfinden und sperren schon mal den Zugang.

Schlecht bezahlt und demotiviert

Zur schlechten Bezahlung kommt für viele Dienstleister eine fachliche Unterforderung hinzu. Wie die Forscher herausfanden, sehen Befragte ihre Arbeit als wenig herausfordernd. Der Aufbau von Tools sei einfach, meinte ein Anbieter von DDoS-Infrastruktur. Am nervigsten ist allerdings das Betreiben der Technik.

Ermittler nicht unschuldig am Boom von Cybercrime

Dass sich trotzdem so viele IT-Profis auf Cybercrime einlassen, liegt auch an den Ermittlungsbehörden, die ihre Erfolge oft medienwirksam feiern. Dabei ist oft von Schadenssummen die Rede, welche den Eindruck erwecken, die Beteiligung an Hackerangriffen sei ein lukratives Geschäft. Dem ist allerdings meist nicht so. Die “grossen Gewinner” in diesem Spiel sind nur wenige. Sie bleiben meist hinter all ihren Cyber-Bediensteten im Dunkeln.

Die Studie kommt zu einem überraschend einfachen Schluss: Es gibt viele legale und interessantere Jobs mit Computern als Cyberattacken. Dabei sind die Jobs in der Realwirtschaft auch nahezu immer besser bezahlt. Cybercrime lohnt sich für die Mehrheit der beteiligten Täter nicht. Wenn diese Erkenntnis wächst, könnte Cybercrime die Grundlage des aktuellen „Erfolges“ verlieren.

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