Fake Content

Studie deckt Betrügereien im E-Commerce auf: Maschen mit Fake Content

Eine gross angelegte Studie fand kürzlich heraus, dass „Fake Content“ ein kritischer Bestandteil von Betrügereien innerhalb des E-Commerce Businesses ist. Ein Betrugsring nutzte solche gefälschten Inhalte, um auf illegalem Weg gefälschte Kreditkarten zu legitimieren.

Studie über „Content Abuse“ und „Fraud Economy“

Das Unternehmen Sift untersuchte zum einen über 30.000 Webseiten und Apps. Zusätzlich befragten sie 1.000 Kunden im E-Commerce, also Konsumenten als auch Betreiber von Webshops. Die Ergebnisse veröffentlichten sie in E-Book Form und benannten es „Digital Trust & Safety Index: Content Abuse and the Fraud Economy“.

Content Abuse bedeutet in dem Zusammenhang den Missbrauch von Inhalten. Fraud Economy steht derweil für Betrugswirtschaft. Tatsächlich weisen die Studienergebnisse darauf hin, dass es sich bei den Betrügen um einen gut durchorganisierten, ganzen Wirtschaftszweig handelt.

Fake Content unter Schnäppchen-Deckmantel

Als Übeltäter machte Sift eine Gruppe von mindestens 15 Personen aus. Kurzerhand bezeichneten sie den Betrugsring als „Bargain Bear“, was übersetzt soviel bedeutet wie „Schnäppchen-Bär“. Denn genau das war die Masche, mit dem die Betrüger mitunter sehr erfolgreich waren.

Auf einem E-Commerce Marktplatz starteten die Betrüger einen grossen Testlauf aus gefälschten Angeboten. Das Interessante und zugleich Erschreckende an dem Vorgehen ist, dass die Kriminellen es nicht einmal wirklich auf Endkunden absehen. Stattdessen tätigen sie eigene Verkäufe und Einkäufe, sie handelten also untereinander.

Auf diese Weise gelingt es ihnen, falsche Zahlungsdaten – beispielsweise gefälschte Kreditkarten – zu legitimieren. Ganz wie auf einem Marktplatz nach dem Höchstgebot-System verhandelten die Betrüger über einzelne Preise. So erschien der gesamte Handel seriöser. Ihre eigene Legitimität wollten sie zusätzlich stärken, indem sie für sich selbst positive Rezensionen veröffentlichten.

Fake Content betrifft letztendlich auch Betreiber

Die oben genannte ist nur eine von vielen Vorgehensweisen, die Internet-Betrüger an den Tag legen. In dem Fall mögen zwar (noch) keine Endkunden betroffen sein, allerdings stellt die Methode nur den Anfang einer ganzen Kette dar. Nach kleineren Tauschgeschäften unter den Betrügern folgt die Tätigung von Einkäufen in höheren Mengen- und auch Geldwerten. Erscheinen die gefälschten Kreditkartendaten erst einmal als legitim, betrifft die Masche also potenziell auch Webshop-Betreiber.

Die meisten Konsumenten sind gegen Fake Content gewappnet

Die Befragung von Verbrauchern und Betreibern ergab glücklicherweise, dass die Konsumenten halbwegs gegen die gängigen Betrugsmaschen gewappnet sind. So besteht eine grösstenteils einstimmige Meinung über die Indizien von Internet-Betrug. 67 Prozent der Befragten ist der Ansicht, dass sie im Internet schon mindestens einmal über Betrugs-Versuche gestolpert sind. Ganze 94 Prozent meinen sogar, dass sie durchaus in der Lage sind, Fake Content zu erkennen.

Die nachfolgenden Indizien sprechen dafür, dass es sich bei einem Online-Angebot um Fake Content beziehungsweise einen Betrugsfall handeln könnte:

  • unrealistische Versprechen 
  • häufige grammatikalische beziehungsweise Rechtschreibfehler innerhalb von Angeboten
  • absurd erscheinende Behauptungen oder Forderungen
  • unzureichende Informationen über die Identität des Händlers/Anbieters
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