Google setzt auf SSL

Google setzt nun auf das Thema Sicherheit: Die SSL-Verschlüsselung entscheidet über den Rankingfaktor

Der Suchmaschinenriese Google hat mit einem Blog vom 6. August 2014 für Aufsehen gesorgt. Der Konzern aus Mountain View veröffentlichte im Webmaster Central Blog die Information, dass auch die HTTPS-Verschlüsselung in naher Zukunft zum Rankingfaktor beitragen wird. Der Titel des Blogs “HTTPS as a ranking signal” ließ schon zu Beginn des Textes erkennen, dass es wohl demnächst zu gravierenden Änderungen in der SEO-Welt kommen wird. Die Verfasser des Blogs – Gary Illyes und Zineb Ait Bahajji, welche im Googles Trend-Analyse-Team tätig sind – haben erkannt, dass die Tendenz in Richtung mehr Sicherheit geht. In erster Linie macht es natürlich Sinn, dass die Suchmaschine nur Ergebnisse – im vorderen Bereich – präsentieren will, die auch mit einer dementsprechenden Sicherheitsvorkehrung versehen sind. Somit wird die HTTPS-Verschlüsselung das bekannte Zünglein an der Waage werden; ob es jedoch zu drastischen Verschiebungen und Änderungen der Suchergebnisse kommt, steht noch nicht fest. Schlussendlich entscheidet noch immer die Keyword-Dichte. Doch was erwarten nun Betreiber von SEO-Homepages?
Natürlich war es nur eine Frage der Zeit, bis Google auf die SSL-Verschlüsselung setzt und diese auch den Rankingfaktor mitbestimmt. Denn schon im Jahr 2011 setzte die bekannteste Suchmaschine der Welt auf eine derartige Verschlüsselung. Damals jedoch nur für die eigenen Dienste, welche für eingeloggte Anwender zur Verfügung standen. Bereits 2012 wurde die Suchmaschine selbst auf https umgestellt – somit waren auch User, welche nicht bei Google angemeldet waren, automatisch “auf der sicheren Seite”. Google selbst versucht somit mit gutem Beispiel voranzugehen, sodass die Ankündigung auch glaubhaft ist. Niemand würde Google den Rankingfaktor SSL-Verschlüsselung abkaufen, wenn es selbst davon absieht

Die Begründung des Suchmaschinenriesen

Der Konzern betonte immer wieder, dass die Sicherheit im Internet die oberste Priorität sei. Bereits Anfang 2014, als Google auf der Entwicklerkonferenz tätig war, forderte man eine Standard SSL-Verschlüsselung. Ebenfalls beriefen sich die Blogger in ihrem Text darauf, dass man Tendenzen erkannt habe, dass immer mehr Webseiten die SSL-Verschlüsselung nutzen würden. Im Blog erwähnten die beiden Herrschaften auch “positive results”. Darauf gingen sie jedoch nicht näher ein, sodass die Frage offen blieb, was sie im Endeffekt damit gemeint haben. Die Tests, welche von Google durchgeführt wurden, müssen jedoch überzeugend gewesen sein. Schlussendlich waren diese Ergebnisse dafür verantwortlich, dass die Suchmaschine nun die SSL-Verschlüsselung in den Rankingfaktor miteinfließen lässt. Ob nun eine sogenannte Optimierungspanik ausbricht und jeder auf die SSL-Verschlüsselung umsteigt, damit er bessere Rankingergebnisse erzielt, bleibt abzuwarten. Laut eigenen Angaben sind gerade einmal weniger als 1 Prozent aller Suchanfragen von der Verschlüsselung betroffen. Es ist mit Sicherheit kein Fehler, dass man die SSL-Verschlüsselung im Hinterkopf bewahrt, jedoch sollte man vorwiegend auf die klassischen Komponenten setzen. Das sind in erster Linie OnPage-Optimierungen sowie gute Contents. Diese beiden Faktoren haben – für das Ranking – deutlich mehr Gewicht als eine SSL-Verschlüsselung. Denn die beste Verschlüsselung und die sicherste Homepage nutzt nichts, wenn die Inhalte nicht zufriedenstellend sind und zudem nicht richtig funktionieren.

Das bessere Ranking mit SSL

Schritt 1: Zuerst musst Du, beim Webhoster Deiner Wahl, ein Zertifikat auswählen und erwerben. Die Preise für eine dementsprechende Domain liegen im Jahr zwischen 45 und 500 SFr. Entscheidend für den Preis ist der Umfang. Nach dem Erwerb des Zertifikats wird dieses auf dem Server installiert. Das ist von großer Bedeutung, da somit alle SSL-Verbindungen authentifiziert werden.

Schritt 2: Beginne nun alle Deine Seiten per 301-redirect auf die https-Version umzuleiten. So vermeidest Du unter anderem den gefürchteten Duplicate Content.

Schritt 3: Nun überprüfst Du die internen Links. Selbst wenn Du bei der 301-Weiterleitung eine htaccess eingerichtet hast, ist es wichtig, dass Du bei den internen Verlinkungen darauf achtest, dass alle angegebenen Links unter der HTTPS-Verschlüsselung aufscheinen.
Google empfiehlt des Weiteren, dass interne Links gleichzeitig als relative Links belassen werden können. Somit ist eine Abdeckung des SSL-Zertifikats für alle verlinkten Unterseiten gegeben. Jedoch bleibt es Dir am Ende selbst überlassen, für welche Variante Du dich entscheidest.

Schritt 4: Verwendest du canonical Tags, ist es wichtig, dass diese ebenfalls mittels SSL verschlüsselt wird.

Schritt 5: Ebenfalls musst Du die Einstellungen bei dem Webmaster-Tool auf Google ändern. Ist die Homepage unter https:// erreichbar, ändere dies im Webmaster-Tool und lege die HTTPS-Webseite als neue Homepage an. Melde dich mit Deinen Zugangsdaten im Google-Konto an und klicke auf “Webseite hinzufügen. Danach erscheint folgendes Fenster: “ Blog Beitrag – Website hinzufügen”. Danach befolgst Du die weiteren Schritte. Verwendest Du auch bei Bing das Webmaster-Tool, ist es wichtig, auch hier die dementsprechende Änderung vorzunehmen. Hier legst Du ein neues Profil an, klickst nach der Anmeldung auf “Meine Seiten” und fügst die neue Adresse ein. Danach bestätigst Du den Eintrag mit “Hinzufügen”.

Schritt 6: Teile Google Analytics mit, dass Du nun eine Homepage hast, welche mittels HTTPS-Verschlüsselung online ist. Dafür ist kein neues Profil notwendig; Du kannst diese Einstellungen auch in dem alten Account ändern. Es ist nicht notwendig, dass Du eine eigene Multidomain oder eine Property-Tracking einrichtest, da die Homepage bereits mit der 301-Weiterleitung auf HTTPS eingerichtet wurde.

Schritt 7: Du musst des Weiteren darauf achten, dass die HTTPS-Verschlüsselung auch von den Suchmaschinen-Bots (in dem Fall dem Googlebot) gecrawlt wird. Viele Webmaster schließen nämlich dementsprechende HTTPS-Verbindungen aus, da darüber oftmals nur Einkäufe abgewickelt werden. Damit die Seite gecrawlt werden kann, müssen auch die Bots darauf einen Zugriff haben.

Schritt 8: Die SSL-Verschlüsselung benötigt, auf Grund des höheren Datendurchsatzes, mehr Ladezeit. Das bedeutet, dass Du die Server-Ressourcen anpassen musst, bevor Du die Webseite auf HTTPS umstellst. Denn auch die Ladezeit beeinflusst den Ranking-Faktor Deiner Homepage.

Schritt 9:
Verwendest Du das Content-Delivery-Network, musst Du auch hier alle Links an HTTPS anpassen.

Schritt 10: Des Weiteren musst Du alle Elemente, die mittels JavaScript oder CSS geladen werden, ebenfalls mit HTTPS ausstatten.

Tipp: Überprüfe hin und wieder, ob die Verbindungen mittels HTTPS verschlüsselt sind. Vor allem nach Änderungen auf der Homepage ist es möglich, dass Weiterleitungen plötzlich verschwinden. Ebenfalls solltest Du keine alten SSL-Zertifikate verwenden. Das aktuelle Zertifikat sollte eine 2.048 Bit Verschlüsselung aufweisen. Vergiss nicht, dass Du auch die robots.txt – damit die Bots Deine Seite crawlen – anpassen musst.

Sicherheit wird immer wichtiger

Natürlich weiß niemand, wie stark die SSL-Verschlüsselung den Ranking-Faktor beeinflussen wird. Fakt ist jedoch, dass Bemerkungen, wie etwa: “Schalte Deine Homepage auf HTTPS um – wir belohnen das mit einem marginalen Einfluss auf Dein Ranking”, sehr wohl darauf abzielen, dass dem Suchmaschinenriesen die Sicherheit immer wichtiger wird. Die Zeit wird zeigen, ob Google damit die Vorreiterrolle einnimmt und ob mehr Internetauftritte über eine SSL-Verschlüsselung verfügen. Doch schon alleine mit der Tatsache, dass der Suchmaschinenkonzern auf mehr Sicherheit setzt, steht er schon heute auf der Gewinnerseite.

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