Featured Snippets bei Google “degradiert” – beste Treffer nun auf Platz 2?

Featured Snippets, wer sie noch nicht kennt, bilden quasi ein neues Format für die Präsentation von Suchergebnissen. In Form eines “hervorgehobenen Ausschnitts” liefert Google dem Sucher eine prägnante Antwort auf die gestellte Frage. Verbessert sich die Suche dadurch tatsächlich? Sind die gefundenen Antworten zwangsläufig besser? Heute beleuchten wir die neue Situation der veränderten Positionierung von Featured Snippets und klären Sie darüber hinaus über die genaue Funktionalität auf.

Was sind Featured Snippets?

Rein übersetzt steht das Verb für “gestaltet” oder “befähigt”. Das Nomen bedeutet auf deutsch “Ausschnitt” oder “Bruchstück”, auch “Schnipsel” ist ein verbreitetes Synonym. Aber lassen sich Featured Snippets überhaupt 1:1 übersetzen? Unsere Antwort lautet: Nein. Denn letztlich liegt die Definition ganz bei demjenigen, der die Funktion bereitstellt. In unserem aktuellen Fall ist das Google.

Google definiert das Wort selbst als “hervorgehobene Snippets”, womit schon klar ist, dass sich nicht alles einfach dolmetschen lässt. Mithilfe eines abgewandelten Formats wird dem Nutzer der Google-Suche eine Antwort-Vorschau geliefert. Das Featured Snippet erhält dabei automatisch einen sehr hohen Stellenwert, denn es bildet quasi das ab, was Google für den Verbraucher als am hilfreichsten erachtet.

Mit besagter Vorschau erhält der Suchende (nachweislich oft) eine passende Antwort auf seine Fragestellung – dabei muss die Suche nicht zwangsläufig als Frage formuliert worden sein. Auch mit einzelnen Stichwörtern ohne Satz- und Fragezeichen kann die Google-Maschinerie ausgezeichnet umgehen. Für den Endverbraucher bieten sich zwei Optionen: Entweder erhält er das nötige Wissen schon anhand der Vorschau oder er klickt auf den hinterlegten Link und besucht die vorgeschlagene Website.

Die drei bekanntesten “Snippets” Varianten

Text-Snippets

Wie der Name schon sagt, begegnet uns hier der Ausschnitt in reiner Textform. Die Text-Snippet-Variante ist quasi die klassische Form und am häufigsten vertreten, sobald es um die Übermittlung von Wissen geht. Viele Beispiele präsentieren so Auszüge aus Wiki-Datenbanken, ohne dass der User erst den ganzen Artikel aufrufen und lesen muss.

Video-Snippets

In Form eines “Standbild” vom Video sehen wir das Ergebnis, nach dem wir (hoffentlich) gesucht haben. Es ist kaum verwunderlich, dass wir dieses Snippet oft bei der Suche nach Liedern und Filmen auffinden. Da wir über Google suchen, stammen die Treffer zum größten Teil von YouTube.

Listen- oder Tabellen-Snippets

Paradebeispiel für diese Variante sind Suchen nach Informationen, die sich am besten in Listenform präsentieren. Wieder dreht sich alles ums Wissen und darum, wie es am effektivsten vermittelt wird – eine Anleitung, das gesuchte Kochrezept oder Preisvergleiche beispielsweise finden in einer Tabelle die nötige Präsentationsmethode.

Featured Snippets – Teil organischer Suchergebnisse?

Dazu sollten wir erst einmal verstehen, was organische Treffer überhaupt sind. Es handelt sich um die Ergebnisse, die uns in nummerischer Reihenfolge begegnen und bei denen es sich nicht um (bezahlte) Werbung handelt. Die Positionierung findet anhand des Suchmaschinen-Algorithmus statt, in unserem Fall also Google. Welche unzähligen Faktoren da eine Rolle spielen, ist Vielen schon ansatzweise bekannt.

Wenn von SEO (Search-Engine-Optimization) die Rede ist, geht es stets darum, das bestmögliche Ranking zu erzielen. Heisst soviel wie: Am liebsten möchte Jeder ganz weit oben in der Liste stehen.

Featured Snippets waren bis dato eben nicht fester Bestandteil von organischen Suchergebnissen, denn sie erhielten mit Platzierung auf “Position Null” nicht nur einen eigenen Stellenwert, sondern waren an der Spitze quasi über alle anderen Treffer erhaben. Wie Sie merken, sprechen wir in der Vergangenheitsform. Kaum ist das erste Quartal rum, verwirrt Google uns mit einer teils neuen und bis dato unvertrauten Verteilung.

Degradierung auf Platz 2

Wo früher die Featured Snippets ganz oben standen, tauchen sie nun teilweise auf dem zweiten Platz auf und wirken dort wie fest verankert. Der Grund für diese offensichtliche Änderung am Algorithmus bleibt vorerst unbekannt. Eine Erklärung von Google-Mitarbeiter Danny Sullivan besagt, dass sich Google insbesondere um aufgeräumte Ergebnisse bemüht. In vielerlei Foren sind hitzige Diskussionen über die ganze Thematik, Vor- und Nachteile der Änderung und vor allem deren Folgen entbrannt.

Einige SEO-Experten sind der Meinung, dass es vorrangig um die Wahrnehmung der Google-Nutzer geht. Offenbar gab es ausreichend Fälle, in denen Featured Snippets als Werbung fehlinterpretiert wurden. Kann es also sein, dass die Google-Änderung nur ein temporäres Experiment ist, was auf psychologische Wirkung abzielt?

Vor- und Nachteile von Featured Snippets

Wir beschäftigen uns mit der Frage, was die Änderung alles bewirkt und welche positiven und negativen Aspekte das Ganze innehat. Mit der Thematik konfrontiert, tauchen allerdings viele weitere neuen Fragen auf, zu denen Google eine Antwort schuldig bleibt.

  1. Bezahlte Werbeanzeigen stehen nach wie vor ganz oben in den Treffern. Wäre es da nicht sinnvoller, ein Snippet auf andere Weise optisch von Werbung abzuheben, um das Verwechslungsrisiko zu minimieren?
  2. Bei einem Featured Snippet auf Platz 2 profitiert automatisch die Nummer 1. Ist das immer fair?
  3. Auswertungen werden schwieriger, denn nicht immer erhalten wir die geänderte Platzierung. Wir müssen erst herausfinden, ob es beispielsweise nur für ausgewählte Suchbegriffe und Kombinatorik greift.
  4. Wir haben wenig bis gar keinen Einfluss auf die Erstellung von Featured Snippets – darüber entscheidet Google. Es ist höchstens möglich, die eigene Website aus der Snippet-Erzeugung auszuklammern (durch Programmierung in den Header).
  5. Kommen wir in den Genuss eines Featured Snippet, gehen uns nicht selten echte Klicks flöten – der Suchende findet alles auf einen Blick, ohne unsere Website erst zu besuchen.

Und das ist nur ein grober Auszug von vielen weiteren Fragen (nennen wir es eigenständiges Snippet am Rande). Wenn wir die fünf Punkte durchlesen, klingt fast alles erstmal nachteilig. Bei aller Kritik dürfen wir aber nicht vergessen, wie viele Regelungen vorab für so ein Featured Snippet greifen, bis es letztendlich “online geht”. Google bezeichnet das Prüfkriterium schlechthin als “Rich Result”, also reiches Ergebnis. Davon abgesehen ist es sogar gängig, dass Featured Snippets aus den Top 10 gebildet werden, wir reden also nicht von alleinigen Spitzenreitern.

Insgesamt sollten wir wahrscheinlich froh sein, dass Google uns überhaupt so nette Gadgets zur Verfügung stellt. Wie die Änderung sich auf tatsächliches Ranking, psychologische Wahrnehmung und Fehltreffer auswirkt, muss die Zeit (und viele weitere Google-Suchen) zeigen.

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