SEO-Trends für 2020: Micro Moments und Voice Search

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SEO-Trends für 2020: Micro Moments und Voice Search

Auch 2020 schreitet die digitale Transformation rasant voran. Jüngste Ereignisse werden ihr einen nochmaligen Schub verpassen: Die Kontaktbeschränkungen und Quarantänemassnahmen infolge der Corona-Pandemie zwingen nun die Firmen, aber auch Schulen und Behörden, sich endlich vollständig auf digitale Medien einzulassen. In den Monaten ab März 2020 (Stand der Betrachtung: 24.03.2020) dürfte sich das Home-Office für alle Bereiche etablieren, in denen Menschen bislang noch reine Verwaltungsarbeiten an einem PC im Büro erledigt hatten. Nun fragt man sich: Wozu, wenn das auch im Home-Office funktioniert? Die Frage stand schon längst im Raum, unter anderem wegen des Verkehrskollapses, den die Büroangestellten morgens und in der rush hour verursachten, doch in Deutschland betrug der Anteil der Homearbeitsplätze vor der Krise nur schlappe 12 %. Das dürfte sich nun ändern.

Digitalisierung und SEO: Worauf müssen Firmen achten?

Dass es eine starke Digitalisierung gibt, ist allgemein bekannt. Abzulesen ist das nicht nur an den digitalen Tools in der Arbeitswelt und in unserem Privatleben, sondern beispielsweise auch am Wachstum der sozialen Netzwerke. Den Spitzenreiter Facebook nutzen rund 2,7 Milliarden Menschen, 1,52 Milliarden von ihnen sind täglich auf dem sozialen Netzwerk aktiv. Instagram übersprang im Jahr 2019 die Schwelle von einer Milliarde Nutzer, täglich wächst die Plattform – ebenso TikTok, Twitter, LinkedIn, Xing & Co. Die Firmen sind auf diesen Social Networks sehr aktiv, weil diese ausgeklügelte Werbemöglichkeiten bieten. Viele neue Unternehmen fragen sich bisweilen, ob sie die Vorteile der etablierten Konkurrenz in Suchmaschinen und sozialen Medien jemals übertrumpfen können. Das ist freilich möglich, wenn Newcomer jüngste Trends beachten. Zwei davon wollen wir uns näher anschauen: Micro Moments und Audio- bzw. Voice-Search.

Micro Moments – Verwendung in der SEO

Micro Moments kennen wir alle: Wir folgen einem winzigen Impuls sofort und ohne jedes Zögern. Das gab es eigentlich als psychologisches Phänomen schon immer, doch erst die digitale Welt ermöglicht es Verbrauchern, einem auf diese Weise aufflammenden Wunsch wirklich nachzugeben – mit dem handfesten Ergebnis eines Kaufs, eines Restaurant- oder Kinobesuchs oder auch des Teilens der eigenen Konsumaktivität in einem Social Network (was für den Händler, das Restaurant und das Kino zweifellos gut ist). Es hat sich ein neues Konsumverhalten entwickelt: Kunden greifen schon infolge des ersten winzigen Impulses zum Smartphone und reagieren auf einen spontanen Wunsch – weil er ihnen einfiel oder durch eine Werbeaktion des Händlers geweckt wurde. Das sind die Micro Moments, die es im Marketing auszunutzen gilt. Das Phänomen kennen wir alle: Wir sind beispielsweise in der Stadt und haben soeben ein neues Restaurant mit sehr gesundem und leckerem Essen entdeckt. Die ahgz (Allgemeine Hotel- und Gastronomie-Zeitung) hat hierzu eine Studie durchgeführt: Demnach suchen in so einem Moment 82 % aller Restaurantbesucher via Suchmaschine (meistens Google) nach dem betreffenden Restaurant, um dessen Bewertungen zu studieren. Sie suchen auch nach dem Stichwort „gesundes Essen“, manchmal bestimmen sie für ihre Freunde sogar den genauen Standort. Diese wiederum folgen gern der Empfehlung. Der Micro Moment kommt zustande, weil im Restaurant das Essen schmeckt. Solche Momente haben wir alle sehr oft, häufiger, als wir es vielleicht glauben. Die Experten von Google haben nämlich eigene Studien zu Micro Moments durchgeführt und behaupten, dass uns diese tagtäglich rund 150 Mal widerfahren. Micro Moments finden in verschiedenen Sektoren statt:

  • Micro Moments der Information: Wir nehmen blitzschnell Informationen durch die Googlesuche, über Blogs, Social Networks oder den Google Knowledge Graph auf.
  • Micro Moments der Entscheidung: Wir entscheiden uns durch einen per Online-Information (oder auch den Schaufensterbummel) gesetzten Impuls spontan für einen Kauf oder das Aufsuchen einer lokalen Örtlichkeit.
  • Micro Moments der Handlung: Wir müssen etwas bewerkstelligen und entscheiden uns spontan für die Unterstützung durch Tutorials, Erklärvideos oder Handbücher.

Unternehmen sollten bei ihrer Suchmaschinenoptimierung den Impuls der Micro Moments beachten und ihn durch entsprechende Keywords fördern. Wer an sich durch seine SEO-Bemühungen schon einen guten Rang bei Google hat und dieses Mittel zusätzlich aufgreift, kann dadurch sehr viele Aktionen der Nutzer auslösen – die ihrerseits SEO-relevant sind und damit eine Aufwärtsspirale auslösen. Apps in Verbindung mit Locations (Restaurantfinder, Hotelsuchmaschine) und Coupons sind eine hervorragende Anlaufstelle für das Listing. Damit stehen Firmen möglicherweise im betreffenden Micro Moment eines Users ganz oben auf dessen Suchliste.

Audio- bzw. Voice-Search: Was bedeutet das für die SEO?

Ende 2019 – so die jüngsten Studien – wurden ~20 % aller Suchanfragen bei Google per Voice- bzw. Audio-Search gestellt. Das die sprachbasierte Suche, die Nutzer vor allem beim Smartphone einsetzen, hat Konsequenzen für die Suchmaschinenoptimierung. Wenn Nutzer eine Suchanfrage eintippen, geben sie andere Keywords ein als beim Sprechen. Die moderne Suchmaschine muss beide Arten von Keywords in einem Online-Angebot (Webseite, Landingpage, Onlineshop) unterbringen. Es gilt grundsätzlich die Regel, dass bei der gesprochenen Suche mehr Worte fallen als bei der eingetippten. Beispiel für die Suche nach einem speziellen Wein:

  • Suchbefehl an der Tastatur: „bester Rotwein Toskana“
  • Voice Search: „Zeige mir die besten Rotweine der Toskana – und gleich noch die Händler dazu!“

Der gesprochene Suchbefehl enthält zwar auch die relevanten Keywords „Rotwein“ und „Toskana“, doch darüber hinaus noch einige Informationen mehr. Der Suchalgorithmus muss nun in diesem Fall folgende Entscheidungen treffen:

  • Geht es eher um den Rotwein und die Toskana (aus der Toskana) oder um das „Zeigen“? Wenn Letzteres sehr relevant ist, sollten eher Bilder als Ergebnisse erscheinen.
  • Wie wichtig sind die Händler?

Den modernen Suchalgorithmen gelingt diese Entscheidung, weil ihre künstliche Intelligenz immer besser wird. Dennoch ist es sinnvoll, für die Voice Search auch ganze Sätze als Keywords einzubauen.

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