Vielleicht kennen Sie das “Big Five” Modell – dieses Fünf-Faktoren-Konstrukt dient in der Psychologie zur Analyse von grundlegenden Persönlichkeitsmerkmalen. Wenn wir auf den unterschiedlichen Social Media Plattformen auf der Suche nach einer geeigneten Zielgruppe sind, sollten wir einen Blick auf die vertretenen Charaktere werfen. Wir unternehmen daher heute einen kurzen – und teils humorvollen – Ausflug in die Psychoanalyse. Über die fünf verschiedenen Social Media Nutzer geht es weiter zu den Erkenntnissen, wie Sie Ihre Zielgruppe richtig ansprechen.
Social Media Nutzer, Typ 1: Der Aufgeschlossene
Innerhalb des oben genannten Big Five Modells steht die Offenheit für neue Erfahrungen an erster Stelle. Der damit einher-kommende Social Media Nutzer ist wahrscheinlich der “einfachste”, sobald es um die Auswahl einer Zielgruppe geht.
Menschen mit einer aufgeschlossenen Charaktereigenschaft nehmen Neuerungen im allgemeinen sehr verträglich auf. Sie freuen sich über Neuigkeiten und verfolgen sie auch aktiv. Dementsprechend ist ein kontinuierlich gefüllter und aktueller Feed geradezu Pflicht.
Typ 2: Der Perfektionist
Mit diesem Social Media Nutzer wird es schon etwas schwieriger. Ihn für die eigene Zielgruppe zu gewinnen, erfordert mitunter aktives Zuspielen. Der Perfektionist setzt Qualität voraus. Mit nicht gut recherchierten und unfundierten Informationen wird er demnach nicht zufrieden sein. Quellenangaben sind demzufolge quasi ein Muss.
Derselbe Massstab greift entsprechend auf den Social Media Kanälen. Egal, ob Sie posten, kommentieren oder Beiträge teilen, die Auswahl sollte stets unter dem höchsten Qualitätsstandard stattfinden. Das gilt übrigens auch für die Auswahl Nutzer und anderen Seiten, denen Sie folgen.
Social Media Nutzer, Typ 3: Der Gesellige
Es ist nicht schwer zu erklären, dass der gesellige Social Media Nutzer ausgesprochen gern kommuniziert. Man könnte ihn daher auch als den “Kommunikativen” bezeichnen. Stellen Sie unter Beweis, dass Sie sich um all Ihre Kunden bemühen – unabhängig davon, ob sie schon etwas gekauft haben oder “nur” potenzielle Neukunden sind. Fehlende Kommunikation befördert sie schnell ins Aus.
Der gesellige Typ pflegt nicht nur sein eigenes Profil, er bewegt sich häufig auch in allerlei Gruppen. Wenn Sie diesen Typ für Ihre Zielgruppe gewinnen, birgt der Faktor ungemeines Potenzial – Sie ziehen nicht nur einzelne Menschen an, sondern ganze Gruppierungen.
Typ 4: Der Rücksichtsvolle
Dieser psychologische Charakter ist fast so einfach zu handhaben wie der erste, also der Aufgeschlossene. Allerdings bedeutet Rücksicht oft auch entsprechende Zurückhaltung. Der typische Social Media Nutzer dieser Kategorie wird also vielleicht nicht pro-aktiv auf Sie zukommen, stattdessen wartet er darauf, dass Sie den ersten Schritt tun.
Bei besagtem ersten Schritt ist allerdings Vorsicht geboten. Ein zu forsches Vorgehen verschreckt den Rücksichtsvollen eventuell. Oft kommt mit der Rücksicht jedoch auch eine passende Empathie einher. Das hat zur Folge, dass übermittelte Informationen ohne grosses Nachfragen auf Verständnis stossen.
Social Media Nutzer, Typ 5: Der Neurotiker
Den Neurotiker in Ihre Zielgruppe einzubinden, ist eine wahre Herausforderung. Der “typische” Neurotiker reagiert empfindlich auf Stress und wird schnell nervös. Zudem ist es, ähnlich wie beim Perfektionisten, äusserst schwierig, den neurotischen Nutzer zufriedenzustellen.
Mit dem Neurotizismus (der psychologische Fachbegriff, abgeleitet von Neurose) in Ihrer Zielgruppe winken Ihnen allerdings nicht nur negative Aspekte. Im Gegenteil – es gilt nur, die entsprechenden Charaktereigenschaften innerhalb Ihrer Zielgruppe zu “bedienen”. Der unter dieser Kategorie vertretene Social Media Nutzer gerät eventuell schnell in Verlegenheit. Lassen Sie es also nicht dazu kommen! Ein behutsames Vorgehen und Verlässlichkeit Ihrerseits sind hier die Devise.
Eine Zusammenfassung der typischen Social Media Nutzer
Wenn Sie auf der Suche nach einer für Sie geeigneten Zielgruppe sind, passiert es häufig, dass Sie die User gar nicht kennen, ehe sie zu Ihnen kommen. Ein “psychologisches Profiling” findet auf der Zielgruppensuche im Grunde nie aktiv oder im Vorfeld statt.
Stattdessen werden die Social Media Nutzer auf Ihren Auftritt stossen und je nach den oben angedeuteten Charaktereigenschaften reagieren. Anhand der Reaktionen können Sie die User quasi kategorisch einordnen. Wenn Sie den besten Effekt aus Marketing über Social Media herausholen wollen, gilt es allerdings, die Nutzer – und vor allem ihre Intentionen! – im Ansatz zu verstehen.
Letztendlich verstehen Sie damit nämlich nicht nur den psychologischen Ansatz im Marketing, sondern auch den Mensch auf der anderen Seite des Bildschirms! Denn bestimmt ist Ihnen unser heutiges Beitragsbild aufgefallen: Ihre Kunden sind nämlich keine Roboter.