Das Doppelkreuz, vielmehr auch als Raute bekannt, stammt ursprünglich aus der Musik. Eigentlich ist es ein sogenanntes Versetzungszeichen. Im Musikalischen steht es für die Erhöhung um zwei Halbtöne. Doch auch wer sich nicht für Musik interessiert, kennt das Zeichen bestimmt, denn heutzutage kursiert es vornehmlich als Hashtag. Insbesondere auf Social Media kann man mit dem “#” am Wortbeginn den eigenen Post zum wirksamen Werbemittel machen. Mittlerweile existieren sogar internationale Hashtag-Challenges. Bei Facebook wird das gewählte KMU nur mit einer kleinen Rauten-Platzierung unterstützt. Wie das alles geht? Wir schauen uns das Mysterium Hashtag einmal an. Bevor es aber los geht, uns finden Sie überall unter dem Hashtag #SafeWebWork
Hashtags auf Facebook
Das Hashtag ist nicht nur in Sachen Online-Marketing interessant. Vor allem für die effiziente Sammlung ist es ein wissenswertes Mittel. Sobald ein User die Raute vor ein Wort oder einen Satz stellt, wird das Ergebnis zu allen anderen identischen Konstrukten hinzugefügt. Daraus entsteht ein Sammelsurium an Statements, Aufrufen oder eben dem, was man aussagen möchte.
Sucht ein Nutzer innerhalb der Facebook-Suchleiste mit einem Hashtag, werden alle passenden Treffer gut sortiert aufgelistet – darunter Gruppen, Artikel sowie Posts von befreundeten und auch fremden Usern, die denselben Hashtag genutzt haben. Diese Funktionalität macht aus dem Hashtag ein Kommunikationsmittel, auch über die “Grenzen” der eigenen Freundesliste hinaus.
Mit dem Hashtag wird der Teil des Posts klickbar. Widersteht man dem Anreiz nicht, erhält man ähnliche Treffer wie nach der entsprechenden Suche. Der Aspekt wiederum spricht deutlich für die Nutzung als Werbemittel, denn wie wir wissen, profitieren die Unternehmen, mit denen sich Kunden besser identifizieren – sprich, passt das genutzte Hashtag zu meiner Weltanschauung, kaufe ich eher bei besagtem Geschäft.
Unterstützung (lokaler) KMU
Vielleicht kennen Sie die entsprechenden Hashtags schon: Da wäre zum Beispiel #supportyourlocalbusiness. Facebook setzte allerdings kürzlich noch einen drauf. Mit dem neuen Hashtag #supportsmallbusinesses beziehungsweise Neuerungen zur besseren Hervorhebung der Tags will die Social Media Plattform kleine und mittelständische Unternehmen in Zeiten der Corona-Krise supporten.
Damit sind wir bei einem relevanten Stichwort, denn während der Corona-Krise erfuhr die Sammlung von Hashtags einen riesigen Aufschwung: nur selten kursierten mehr soziale Appelle wie #socialdistancing, #stayathome oder #stopcorona.
Mit der neuen Funktion beziehungsweise dem Hashtag #supportsmallbusinesses ruft Facebook allerdings private Nutzer aktiv dazu auf, von ihnen beliebte Geschäfte und Unternehmen mit einem Post zu unterstützen. Denn besagter Aufruf erscheint momentan bei einem grossen Teil der User im News Feed. In der Regel wird das dann ein Betrieb sein, den der User aus eigener Erfahrung oder Umgebung kennt.
Hashtag-Challenges
Auch die sogenannten Challenges oder Herausforderungen an die Gemeinschaft verbreiten sich in Social Media immer weiter. Plattformen wie TikTok scharen mit dieser Methode unzählige Influencer um sich. Influencer sind Personen mit Einfluss, und wenn sie nicht schon vorher prominent sind, dann werden sie es gelegentlich allein durch die Teilnahme oder Erstellung von Hashtag-Challenges.
Sogar bis dato auf Instagram bekannte Einflussreiche wandern teilweise zu TikTok ab, weil dort das Content-Format “Hashtag” mit allem, was dazugehört, immer mehr an Bedeutung gewinnt. Auf TikTok ist es nämlich – im Gegensatz zu Facebook und Co. – möglich, das Hashtag mittels Bezahlung zu pushen.
Somit sind wir wieder zurück bei der Devise “Hashtag als Werbemittel“. Klassisches Advertising ist auf TikTok sehr begrenzt, dafür gibt es aber die Hashtag-Challenges. Denn die können sogar Unternehmen starten und verwalten. Sind die Herausforderungen interessant genug, entfalten sie sogar plattformübergreifend Potenzial.
Die bekanntesten Challenges
Um keine Fremdwerbung zu unterstützen, werden wir an dieser Stelle keine Eigennamen auflisten. Jedoch gibt es drei bevorzugte “Arten” von Challenges, die auf dem Markt nachweislich erfolgreich sind oder vielmehr “voll im Trend” liegen.
- Kreative Herausforderungen: Der Aufruf selbst liefert nur ein paar Vorgaben oder ein grobes Ziel. Die Teilnehmer sollen eigenständig interpretieren, wie sie die Challenge umsetzen. Es ist also Kreativität und Interpretation gefragt.
- Imitation: Sowohl die Vorgabe als auch das Ziel der Challenge sind von Anfang an klar. Es gibt kein grosses Spiel für Eigeninitiative. Diese Art kommt besonders bei Tanz- oder Sing-Challenges zum Einsatz.
- Maximum: Die Art der Herausforderung kann die zwei erstgenannten miteinander kombinieren. Egal, wie streng die Vorgaben sind, das Ziel ist am Ende, der Beste zu sein – sei es durch Qualität oder Quantität der gelieferten Ergebnisse.
Und wer ist der Sieger? Oft geht es bei Challenges gar nicht ums Gewinnen. Es siegt in der Regel das auslösende Unternehmen, aber auch der auserkorene Challenge-Sieger wird deutlichen Rufzuwachs erfahren. Einige heute weltbekannte Influencer haben durch Hashtag-Challenges ihre Berühmtheit erreicht.
Die Macht der Hashtags
Eingangs haben wir es andeutungsweise genannt: Das Hashtag ist in seiner Bedeutung regelrecht mutiert. Was natürlich bleibt, ist die Wirkung der Hervorhebung. Schliesslich steht das “tag” im Wort übersetzt für “Markierung”. Davon abgesehen bringt das Hashtag weitere Features mit sich, die Vielen vielleicht gar nicht bekannt sind:
- Zuordnung: Kategorisch, thematisch, ortsgebunden – egal, mit dem passenden Hashtag wird der Post entsprechend zugewiesen
- Die vereinfachte Suche macht auch besseres Filtern und Sortieren möglich
- Austausch: Hinter einem Hashtag steht in der Regel eine Meinung, daher ist er automatisch ein Aufruf zum Meinungsaustausch
- Wer Hashtags als Werbemittel nutzt, kann sie im passenden Monitoring als Indikator verwenden
- Der Hashtag steht nicht zwangsläufig nur für Aufrufe oder Meinungen – mit ihm lassen sich einzelne Personen und Unternehmen verlinken, damit werden sie auf der Social Media Plattform erkannt und zudem benachrichtigt
- Nicht zuletzt kann das Hashtag von hoher Bedeutung für SEO (Search Engine Optimization) und SMO (Social Media Optimization) sein
Zum Abschluss ein Fun Fact am Rande: Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel ist für ihre Hand-Gestik bekannt, die kurzerhand als “Raute der Macht” bezeichnet wurde. Noch heute ist die amüsante Benennung weit verbreitet und besitzt sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Da zeigt sich noch einmal: Das Rautensymbol ist weit mehr als nur ein Zeichen auf der Tastatur oder im Notenblatt.