YouTube Shorts von Google, die kommende TikTok alternative?

YouTube war lange die Nummer eins, wenn es darum ging, unterhaltsame Videos mit der Aussenwelt zu teilen. Doch nicht nur die Technik schreitet immer weiter voran, sondern auch die Plattformen selbst. Eine App, die in letzter Zeit für besonders viel Aufsehen sorgt, ist TikTok. In ihrem Heimatland China ist sie unter dem Namen Douyin bekannt. Mit kurzen Clips gelangt man dort schnell zum Status einer Onlineberühmtheit. Die App erfreut sich immer grösser werdender Beliebtheit und auch YouTube möchte nun auf diesen Zug aufspringen und zwar mit einem Format namens YouTube Shorts.

YouTubes aktuell wohl grösster Konkurrent

YouTube ist ein wahres Interneturgestein und wurde 2005 gegründet. Seit 2006 gehört es zum Grosskonzern Google. Es entwickelte sich zu einer der wohl lukrativsten Plattformen und konnte 2019 ganze 15 Milliarden US Dollar Umsatz verzeichnen. Doch mittlerweile erhalten noch zahlreiche andere Plattformen ähnlich grosse oder sogar noch grössere Aufmerksamkeit.

Eine davon ist TikTok. Die App gibt es bereits seit 2016, doch wird aktuell immer beliebter. 2018 löste die Lipsync Plattform offiziell musical.ly ab und stand ab dem Zeitpunkt für die ganze Welt zum Download bereit. Sie zählte noch im gleichen Jahr zu den Applikationen, die sich am rasantesten verbreiteten und das im weltweiten Vergleich.

Mit kreativen Lipsync Videos zum User Liebling

Die asiatische Plattform ermöglicht es, kurze Videosequenzen aufzunehmen und sich selbst zum Originalton verschiedener Songs, Filmausschnitte oder anderen Vorlagen zu bewegen. Sie bietet eine Menge Optionen, mit denen das aufgenommene Video so kreativ wie möglich gestaltet werden kann und genau das macht sie so beliebt. Mit wenig Aufwand können die Verwender Sequenzen erstellen, die vor spannenden Effekten nur so strotzen und sie direkt ihren Followern aus aller Welt präsentieren. Sogar die ein oder andere kleine Internetberühmtheit ging daraus bereits vor. Einige Nutzer geben sogar an, nur mithilfe der App ihren gesamten Lebensunterhalt bestreiten zu können, wie man es bereits von YouTube oder Instagram kennt.

2019 verzeichnete TikTok einen Nutzerzuwachs von rund 40 %. Mehr als 800 Millionen Nutzer sind aktuell registriert. Damit ist die App auf dem besten Weg, der Plattform Instagram, die etwa 1 Millionen Nutzer ihr Eigen nennt, den Rang abzulaufen.

Beste Werbung dank Promibonus

Zu verdanken hat die App ihren Ruhm auch der Werbung, die man sehr intensiv betreibt. Zum Glück der Macher sind auch viele Prominente begeistert und es ist ein wahres Fieber ausgebrochen. Bekannte TV Persönlichkeiten und auch eine Vielzahl von Influencern nutzen die App bereits und teilen ihre kurzen kreativen Clips nicht nur im dortigen Feed, sondern auch auf anderen Plattformen wie zum Beispiel Instagram.

So machen sie auch die Personen, die ihnen dort, folgen auf die Lipsync App aufmerksam, sodass sie die Lust verspüren, sich auch einmal an einem derartigen Clip zu probieren. Mittlerweile gibt es sogar eine Vielzahl von unterhaltsamen Challenges und Tanzchoreografien, die zu bestimmten Audiovorlagen aufgeführt werden.

Nun möchte auch YouTube vom Hype der App profitieren

Die Beliebtheit dieses Formats möchte sich nun auch YouTube zunutze machen. Das wäre nicht das erste Mal, dass sich die Plattform an Ideen anderer bedient. Die von Instagram und später auch von Facebook bekannte Storyfunktion übernahm YouTube ebenfalls.

Auch diese neue Funktion möchte man nicht als seperate App veröffentlichen, sondern in die bereits vorhandene Applikation integrieren. So soll den potentiellen Nutzern eine Hürde genommen werden. Sie müssen sich also nicht erst aktiv dafür entscheiden, eine neue App zu installieren und sich dort zu registrieren, sondern können sich den Aufwand sparen und sie direkt im Rahmen ihres bereits bestehenden YouTube Kontos nutzen.

Das bietet nicht nur einen Vorteil für die Nutzer, sondern auch für die Plattform selbst. Sie muss sich nicht erst einen neuen Nutzerstamm aufbauen, sondern kann sich an der Reichweite bedienen, die sie sich seit 2005 erfolgreich aufgebaut hat.

Das neue Feature Shorts

Das Format soll unter dem Namen Shorts veröffentlicht werden. Es wird einen Feed geben, in den die kurzen Clips hochgeladen werden können. Genutzt werden darf sämtliche Musik und weiteres Audiomaterial, das von YouTube lizensiert worden ist. Genau dieser Punkt liefert der Plattform einen bedeutenden Vorteil. Anders als die Lipsync App muss sie keinerlei Vereinbarungen mit verschiedenen Music Labels treffen, denn die Lizenzen existieren bereits.

Ende des Jahres soll es laut anonymen Quellen von The Information so weit sein und das neue Feature wird gelauncht. Vorerst soll es allerdings nur auf mobilen Endgeräten genutzt werden können.

Verschiedenste Social Media Marketing Agenturen haben YouTube Shorts bereits im Blick und bieten jetzt schon an, Unternehmen in diesem Bereich zu unterstützen.

Kein Erfolg mit der Konkurrenz App Firework

YouTube hat bereits einen Fehlversuch hinter sich. Die Tochtergesellschaft von Google wollte im Jahr 2019 Firework aufkaufen, einen Konkurrenten der Lipsync App, denn schon damals ahnte man, dass die Plattform eine Gefahr darstellen könnte. Firework wurde zum damaligen Zeitpunkt auf einen Wert von mehr als 100 Millionen US Dollar geschätzt. Zu einem Kauf kam es allerdings nie.

Auch Facebook möchte nicht auf der Strecke bleiben

Die Videoplattform ist allerdings nicht die einzige, die sich am Erfolg des Lypsincs bedienen möchte. Auch bei Facebook arbeitet man angeblich an einer ähnlichen Funktion, die wohl in die App Instagram, genauer gesagt in die Instastory, integriert werden soll. Sie soll den Namen Scenes oder auch Reels tragen. Genauere Informationen gibt es dazu allerdings nicht. Mit Lasso versuchte sich Facebook bereits an dem Feature, doch der grosse Erfolg blieb dabei aus.

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