Sie haben Inhalte aus dem Web versehentlich verloren? Google-Cache und Archive.org können behilflich dabei sein, diese wieder ausfündig zu machen. Hier erfahren Sie wie dies funktioniert.
Nehmen wir an, dass Sie mithilfe der Lesezeichen-Funktion eine bestimmte Website gespeichert haben, um später ohne langes Suchen wieder darauf zugreifen zu können. Der Aufruf des Lesezeichens zeigt Ihnen allerdings, dass keine Website hinterlegt ist. Sie würden allerdings trotzdem sehr gern noch einmal auf den zuletzt gelesenen Artikel oder die Ratgeberseite zurückgreifen.
Vielleicht hatten Sie auch Ihrer Kreativität freien Lauf gelassen und eine eigene Website kreiert – mit Liebe zum Detail und Herzblut – und haben diese später gelöscht, weil sie nicht mehr den Vorstellungen entsprach. Es gibt keine Backups. Und eines Tages kam dann der Moment, in dem Sie liebend gern noch einmal einen Blick auf Ihr Werk geworfen hätten, es vielleicht sogar wiederbeleben wollten. Doch wie kommen Sie nun an die alten Inhalte?
Oder haben Sie eventuell ein Interesse daran, wie genau eine bestimmte Website vor mehreren Jahren noch aussah beziehungsweise welche Informationen man ihr entnehmen konnte? Nun suchen Sie einen Weg, dies zu überprüfen?
In allen genannten Szenarien könnte der Google-Cache behilflich sein, oder auch das Internet-Archiv. Dafür gibt es allerdings keine Garantie.
Die Suchmaschine Google screenshoted Websites, welche dann als Cache abgelegt werden. Um auf diesen Cache zugreifen zu können, klicken Sie bei Ihrer Suche nach einer Website neben dem Domainnamen in den Suchergebnissen auf den grünen Pfeil. Sobald der Klick erfolgte, sehen Sie im Popup „Im Cache“ eingeblendet.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, einen Permalink oder auch den Domainnamen direkt in der Suchleiste einzugeben. Folgendes Muster dient der Veranschaulichung: http://google.com/search?q=cache: acrom.ch. Google öffnet daraufhin die Website, die Sie Tage zuvor aufriefen. Sie können dann erkennen, wie lange der Screenshot Ihrer besuchten Website bereits abgelegt ist und wissen somit, wann Sie die Seite besucht haben.
Das Ergebnis ist häufig bereits brauchbar und bringt Bilder und andere Inhalte zurück. Dies ist allerdings nicht unbedingt zu erwarten, denn nicht von jeder Website oder jedem Blog-Artikel wird mit Sicherheit ein Screenshot im Cache hinterlegt. Zudem erneuert Google den Cache regelmässig – das kann im Abstand weniger Tage oder auch mehrerer Wochen geschehen. Wenn Sie Inhalte retten möchten, sollten Sie dementsprechend keine Zeit verlieren.
Das Web-Langzeitgedächtnis Archive.org nutzen
Sollte Ihre Suche per Google-Cache scheitern oder nicht die gewünschten Ergebnisse hervorbringen, ist dies noch kein Grund zur Panik. Bewahren Sie Ruhe und ziehen Sie das sogenannte Internetarchiv zu Rate, welches auch als Wayback Machine bezeichnet wird. Auch hier werden Kopien von Websites hinterlegt in unregelmässigen Abständen. Sie können dank der übersichtlichen Kalenderansicht direkt auf den Screenshot zugreifen, nach dem Sie gesucht haben.
Schlusswort zu verloren gegangene Web-Inhalten
Falls Sie versehentlich Inhalte gelöscht haben, auf die Sie allerdings dringend wieder zugreifen müssen, können nicht nur der Google Cache, sondern ebenso die Wayback Machine hilfreich sein. Ein hundertprozentiger Verlass auf diese beiden Tools ist allerdings nicht anzuraten. Wollen Sie sichergehen, dass nichts verlorengeht, greifen Sie am besten nur im Notfall auf den Cache beziehungsweise das Archiv zurück. Das Wiederfinden verloren geglaubter Inhalte gestaltet sich extrem mühsam und die Anzahl gespeicherter Websites ist häufig so gross, dass die Suche nach etwas Bestimmtem der nach der Nadel im Heuhaufen gleichen kann.
Als extrem praktisch stellen sich beide Tools heraus, wenn es darum geht, nachzuverfolgen, wie sich bestimmte Webprojekte über einen gewissen Zeitraum hinweg entwickelt haben.