Influencer

Vertrauen in virtuelle Influencer steigt – deren Verdienstzahlen ebenso

Wie sehr vertrauen Sie einem animierten Menschen, hinter dem in Wahrheit nur ein Roboter steckt? Bewegt ein virtueller Influencer Sie eher zum Kauf eines Produkts? Der Influencer-Trend steigt und steigt. Und zwar so sehr, dass diese fingierten Persönlichkeiten mittlerweile manchmal mehr verdienen als echte Menschen.

Aus künstlicher Intelligenz geschaffen

In unserem Blog informierten wir Sie bereits darüber, was genau ein virtueller Influencer überhaupt ist. Für unseren heutigen Beitrag müssen wir dabei genau unterscheiden, dass es natürlich zwei Arten von Influencern gibt. Einmal die „echten“, hinter denen reale Personen stehen und zum anderen die rein virtuellen. Auch, wenn beide meist auf dem virtuellen Wege mit ihren Zielgruppen agieren.

Virtuelle Influencer unterscheiden sich mit zunehmender Digitalisierung teilweise jedoch kaum noch von den echten Menschen. Die Personen, die wir sehen, wirken lebensecht und sprechen flüssig. Hinter dieser Technik steckt eine ausgefeilte KI, also künstliche Intelligenz. Oft werden diese programmierten „Marionetten“ auch einfach als Bots (kurz für Roboter) bezeichnet.

Influencer geniessen hohes Vertrauen

Das Unternehmen Takumi, welches auf Marketing über sogenannte „Branded Influencer“ spezialisiert ist, führte in diesem Zuge eine Studie durch. Dabei fokussierte es die Social Media Kanäle YouTube, Instagram sowie TikTok – alle drei Plattformen kommen heutzutage kaum noch ohne Content im Video-Format aus.

Die Studie ergab, dass sich das Vertrauen in Influencer – seien sie rein virtuell oder tatsächlich echt – signifikant erhöht. Der doch noch eher junge Trend der virtuellen Influencer wird sich demnach wohl noch eine ganze Weile weiter steigern. Während letztes Jahr 20 Prozent der Social Media Nutzer von Influencern überzeugt waren, sind es inzwischen bereits 48 Prozent.

Über Vertrauen, Authentizität und Kreativität zum Warenabsatz

Interessant für Marketer bleibt aber vor allem der Kaufaspekt. Auf welchem Kanal sollte man also am ehesten mit Influencern arbeiten?

  • auf YouTube wurden Nutzer zu einem Anteil von 27% positiv in ihrer Kaufentscheidung beeinflusst
  • Instagram folgt direkt im Anschluss mit einer Beeinflussungs-Rate von 24%
  • eher bescheiden sieht es bei TikTok aus, dort lassen sich nur rund 15% zum Kauf bewegen

Der Grund für die teils deutlich unterschiedlichen höheren Absatzraten ist jedoch nicht, wie vielleicht angenommen, schlechterer Content. Zum einen gilt es, zusätzlich die auf dem jeweiligen Kanal vertretene Zielgruppe zu beachten. User auf TikTok sind im Vergleich so statistisch deutlich jünger, nehmen also vielleicht deshalb nicht so viel „Geld in die Hand“.

In der Befragung vonseiten Takumi ging es ausserdem um die Wahrnehmung von Inhalten auf den jeweiligen Kanälen. Content, der sich besonders durch authentische Präsentation und Kreativität auszeichnete, sorgte auf diese Weise für weit mehr Vertrauen in den darstellenden Influencer.

Die Verdienste von echten und virtuellen Influencern

Mit Werbung lässt sich Geld machen, soviel ist klar. Doch wie sieht es eigentlich mit den „Gehältern“ von Influencern aus? Gerade die virtuellen Varianten unter ihnen verzeichnen teils eklatante Einnahmen, von denen mancher Mensch nur träumen mag.

In Zusammenarbeit zwischen dem Online-Marktplatz OnBuy und dem „Influencer Marketing Hub“ entstand eine ausführliche Analyse zu den Verdienstmöglichkeiten als Influencer. Bei den Recherchen stiessen drei doch recht verschiedene Influencer sehr markant hervor.

„Lil Miquela“ beispielsweise, bei der es sich um eine rein virtuelle Dame handelt, postet seit einigen Jahren, vorzugsweise auf Instagram, sogar Musikvideos. Das animierte Mädchen zählt über 2 Millionen treue Follower. Für nur einen gesponserten Post bezieht sie nach den Berechnungen über 7.000 Euro.

Bei „Nonoouri“ handelt es sich ebenfalls um eine rein animierte Computerpersönlichkeit. Sie bewegt sich in der Mode-Branche und hat nach letztem Stand immerhin über 300.000 Follower. Mit dieser Folgschaft bezieht sie theoretisch einen Verdienst von rund 1.500 Euro pro Werbe-Post.

„Imma“ bezeichnet sich auf ihrem Profil selbst als das erste virtuelle Influencer-Model in Japan. Mit Fokus auf die japanische Kultur erreichte sie zuletzt eine Follower-Zahl von 237.000 und verdient damit schätzungsweise 1.000 Euro für einen Spot.

Verdienste hängen von Followern ab – hohes Einkommen bildet eher die Ausnahme

Takumi recherchierte weiterhin, inwiefern die Verdienste von den genannten virtuellen Influencern sich von den handelsüblichen eines normalen Menschen unterscheiden. Dazu verglichen sie das Durchschnittseinkommen eines EU-Bürgers mit den besagten Verdiensten von Influencern für gesponserte Posts.

Diese Traumgehälter ergaben letztendlich eine absolute Ausnahme. Die drei Paradebeispiele erwirtschaften zwar fast 350mal mehr wie der durchschnittliche EU-Bürger, das verdanken sie jedoch ausschliesslich ihrer enormen Follower-Zahl. Bots und Influencer, die unter der Tausender-Marke liegen, verdienen nämlich pro Post schätzungsweise läppische 68 Cent.

Fürs Marketing auf Influencer setzen?

Eventuell lohnt es sich für Sie als Marketer, dem aktuellen Trend zu folgen und die Zusammenarbeit mit einem Influencer anzustreben. Ob Sie sich dabei für eine virtuelle Animation oder einen realen Menschen entscheiden, hängt natürlich ganz von Zielsetzung, Budget und Zielgruppe der Marketing-Kampagne ab.

Wofür Sie sich auch entscheiden – behalten Sie stets die Authentizität Ihres Auftritts im Auge. Auch die Kreativität darf im breiten Feld nie zu kurz kommen, um sich irgendwie vom teils übersättigten Markt abzusetzen. Denken Sie immer daran: hinter jedem Influencer steckt, genau wie hinter Ihren Kunden, eine echte Person – und sei es nur der Programmierer einer virtuellen Persönlichkeit.

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