Cloud Native

Cloud Native – technologischer Vorreiter

Wenn wir das Wort „nativ“ hören, denken wir an etwas Natürliches, Unverändertes. Das sagt zumindest die Definition des Wortes aus. Sobald wir das aber in Zusammenhang mit einer Cloud setzen, klingt das Ganze etwas fragwürdig. Was also ist eine Cloud Native? Kann eine Technologie überhaupt „natürlich“ sein?

Native Cloud – Vorreiter in der Software-Entwicklung

Suchen wir weiter nach der Definition einer nativen Cloud – oder vielmehr dem englischen Synonym Cloud Native – stossen wir schnell auf diverse Erklärungsversuche vonseiten Entwicklern der IT-Branche. Microsoft definiert sie zum Beispiel danach, welche Technologien bei der Cloud speziell zum Einsatz kommen. Unter anderem sind das:

  • Container
  • Deklarative API
  • DevOps
  • Immutable Infrastruktur
  • Microservices
  • Serverless
  • Service-Meshs

Demnach ist nicht jede Cloud zwangsläufig nativ. Hingegen kann eine Public oder Private Cloud ebenso nativ sein. Zudem gibt es auch noch sogenannte Hybrid-Clouds. Es kommt immer darauf an, welche Anwendungen genau in die jeweilige Cloud integriert sind.

Container

Cloud-Container sind eine virtuelle Form der isolierten Lagerung. Die Grenze dieser Isolation liegt dabei auf der Anwendungsebene und nicht auf einer Server-Ebene. Container stellen also Anwendungen bereit und führen diese aus, ohne dafür auf ein Betriebssystem oder Server zurückgreifen zu müssen. Native Clouds mit Containern haben den Vorteil, dass sie Kompatibilitätsprobleme auf ein Minimum beschränken.

Deklarative API

Eine Deklaration ist eine „Erklärung grundsätzlicher Art“. API steht als Abkürzung für eine Programmier- oder Anwendungsschnittstelle. Zusammengesetzt ergibt das eine erklärende Anwendungsschnittstelle. Bei der deklarativen Programmierung steht die Problem-Beschreibung im Vordergrund. Die Ermittlung der Lösung erfolgt hingegen vollautomatisch. Die Frage lautet also „Was“ und nicht „Wie“.

DevOps

Dieses Wort setzt sich zusammen aus Verfahren der Softwareentwicklung (Dev für Development) und deren Betrieb (Ops für Operations). Viele Aspekte des DevOps-Verfahrens entstammen der agilen Softwareentwicklung. Fokus liegen hierbei auf Lebenszyklus sowie Kontinuität.

Immutable Infrastruktur

Mit dem Wort „immutable“ kommen wir dem Wortstamm der Cloud Native schon weit näher, denn es steht für unveränderbar/unveränderlich. Durch Definierung einer unveränderbaren Infrastruktur wird diese verlässlicher und konsistenter. Die Bereitstellung von Anwendungen über Cloud Native mit immutabler Infrastruktur erfolgt somit zuverlässiger. Meist ist auch die Sicherheit der gesamten Infrastruktur erhöht.

Microservices

Mini-Dienstleistungen? So ungefähr. Vereinfacht sind Microservices viele kleine Anwendungen, die zusammenarbeiten (miteinander kommunizieren), um eigentlich voneinander unabhängige Prozesse zu erledigen. Ein Microservice allein konzentriert sich dabei stets nur auf eine Aufgabe. Das bringt den Vorteil mit sich, dass ein Dienst bei Bedarf sehr einfach zu ersetzen ist.

Serverless

Wie der Name schon verrät, bedeutet Serverless: ohne Server. Das heisst, dass eine serverless Cloud Native keine „Zentrale“ benötigt, um zu funktionieren. Durch die dadurch fehlende Abhängigkeit lassen sich sowohl Produktivität als auch Effizienz insgesamt steigern. Aber wie funktioniert so etwas? Der Cloud Native Anbieter weist Ressourcen nur beim tatsächlichen Gebrauch zu. Entgegen auf Servern basierenden Methoden erfolgt keine Belastung des flüchtigen Speichers (sog. RAM).

Service-Meshs

Normalerweise braucht jede einzelne Anwendung klar definierte Regeln, um ihre Funktion zu erfüllen. Sogenannte Service-Meshs extrahieren diese Regeln und fassen sie in einer gemeinsamen Infrastruktur zusammen. Server-Meshs unterstützen die Cloud Native daher in vielen Belangen: Erkennung von Diensten, Verfügbarkeit, Verschlüsselung, Wiederherstellung und Lastverteilung (engl. Load Balancing).

Native Cloud bietet unzählige Vorteile

Der Fazit aus all diesen einzelnen komplexen Definitionen besteht darin, dass native Cloud-Anwendungen eine insgesamt enorm hohe Flexibilität ermöglichen. Durch vollautomatisierte Auslieferung und Bereitstellung sowie autonome Tests stehen neue Anwendungen quasi auf Knopfdruck bereit.

Container-basierte Anwendungen bringen den Vorzug, dass sie sowohl portabel als auch kompatibilitätsunabhängig sind – erneut zeigt sich die Flexibilität. Beim Serverless Ansatz muss sich der Endkunde zudem nicht mehr um Betriebssysteme oder andere Serverabhängigkeiten kümmern. Derlei Ansätze eignen sich besonders für Einsatzgebiete, die normalerweise starke Schwankungen der Auslastung verzeichnen – erfolgt kein Zugriff, fallen beim Endkunden dementsprechend auch keine Kosten an.

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